Eine Perle des Genrefilms: Der Mittelteil von Ti Wests „X“-Trilogie kommt enorm farbenfreudig daher. PEARL liegt nun im Verleih von Turbine im Heimkino vor.
BLUE GIANT ist eine Manga-Serie, die von Shinichi Ishizuka geschrieben und gezeichnet wird. Ab dem 10. Mai 2013 gibt es regelmäßig neue Kapitel. Der Manga umfasst mittlerweile vier verschiedene Erzählungen. Jede von ihnen begleitet Dai Miyamoto während verschiedener Phasen seiner Karriere. Der Film BLUE GIANT erzählt die ersten zehn Kapitel des gleichnamigen Mangas, der zwischen dem 10. Mai 2013 und dem 25. August 2016 erschienen ist.
Bislang waren der Spionagethriller DER MANN MIT DER TORPEDOHAUT und das Seefahrtsabenteuer DER WOLF DER SIEBEN MEERE nur auf Video (VHS) erhältlich. Pidax schafft Abhilfe – doch Filmfans müssen für Zugeständnisse bereit sein.
„Given“ entspringt der gleichnamigen Manga-Reihe von Natsuki Kizu. Der 11-teilige Anime „Given“, der dem Film vorausgeht, befasst sich mit den Beziehungen zwischen Ritsuka Uenoyama, Haruki Nakayama, Akihiko Kaji und Mafuyu Sato. Der Fokus liegt auf der Beziehung zwischen Ritsuka und Mafuyu sowie der Gründung der Band. Im Mittelpunkt des Films stehen nun der Drummer Akihiko Kaji und der Bandleader Haruki Nakayama.
Der Film beginnt, wo der Anime endete. Die Band bereitet sich auf einen großen Wettbewerb vor, um sich einen Platz für ein renommiertes Musikfestival zu sichern. Mafuyu Sato, Sänger und Gitarrist der Band, möchte dafür unbedingt einen neuen Song schreiben. Neue Ideen findet er ausgerechnet in dem talentierten und zugleich launisch-distanzierten Geiger Ugetsu Murata.
Der junge Mafuyu ahnt nicht, dass die schwarzhaarige, kühle Schönheit eine romantische Beziehung mit Bandkollegen und Schlagzeuger Akihiko Kaji unterhielt. Ugetsu beendete die während ihrer Schulzeit entstandene Romanze, da er glaubte, die Liebe zu Akihiko würde ihn beim Streben seiner eigenen, musikalischen Karriere zurückhalten. Trotz des Bruchs fällt es beiden Musikern schwer, eine professionelle Distanz zu wahren. Der Schlagzeuger hegt nach wie vor große Gefühle für den talentierten Geiger und Ugetsu ist dem nicht abgeneigt.
Die Bindung zwischen den beiden Männern bringt Bandleader und Bassist Haruki Nakayama in eine verzwickte Lage. Er selbst hegt Gefühle für ihren gut aussehenden Drummer und steht der knisternden Romantik zwischen den Beiden mit Unmut gegenüber. Er denkt sogar darüber nach, die Band zu verlassen. Harukis Dilemma wird verstärkt, als Akihiko betrunken und traurig über einen Streit mit Ugetsu vor seiner Haustür steht. Der Drummer unternimmt einen heftigen, sexuellen Annäherungsversuch und droht damit, „Given“ auseinanderzureißen.
Nachgeschmack und Augenschmaus
Im Gegensatz zur ersten Arc des Manga, die immerhin 11 Folgen erhielt, um sich zu entwickeln, wurde der zweite Teil der Geschichte auf 59 Minuten komprimiert. Die romantische Beziehung, die sich zwischen Akihiko und Haruki im Manga Stück für Stück aufgebaut hat, kommt leider zu kurz. Die einzige körperliche Annäherung der beiden hatte mit Einverständnis wenig zu tun; Drummer Akihiko war sturzbetrunken und nicht Herr seiner Sinne. Auch das spätere Zusammenleben der beiden wirkt eher wie eine Wohngemeinschaft als eine Beziehung.
Obwohl die Story an manchen Stellen schwächelt, überzeugt GIVEN – THE MOVIE durch seine atmosphärischen Darstellungen. Wunderschön und erwärmend zeigen sich die Visuals. Satte Farben, klar strukturierte Hintergründe, die mit kleinsten Details aufwarten und absolut fließende Animationen bei Bewegungen. Selbst feinste, im Gesicht hängende Haarsträhnen, die leicht im Wind wehen, sind sichtbar und wirken nicht deplatziert oder unnatürlich.
Eine weitere positive Komponente ist die Musik. Obwohl der abschließende Song im Vergleich zur vorherigen Anime-Episode weniger Tiefe aufweist, sind die Stücke, die „Given“ - The Movie begleiten, absolut überzeugend. Der Song „Ugetsunoie“, der zu Beginn des Films spielt, ist ein wunderschönes Stück aus Klavier und Gitarre. Der melancholische und doch leic
ht hoffnungsvolle Klang erinnert an einen Sonnenaufgang nach einem verregneten Tag, der die entstehende Beziehung zwischen Akihiko und Haruki perfekt einfängt. „Bye Bye, Akihiko“ ist ein Violinenstück, in dem die Gefühle von Ugetsu zum Ausdruck kommen. Es scheint fast so, als würde er das Herz des Geigers brechen, als er erkennt, dass er den Drummer noch liebt, ihn aber ziehen lässt.
Der Film erzählt sich vielmehr über seine wunderschönen Visuals und die perfekt abgestimmten Musikstücke als über eine allzu facettenreiche Geschichte. Gerade diese Kombination bringt etwas Frische in das Genre und macht GIVEN – THE MOVIE zu einer kleinen Perle. Der Film lädt zum Nachdenken über die Gefühle seiner Figuren ein und das allein durch die gewählte Musik.
Fazit
GIVEN – THE MOVIE ist nichts für geschichts- und detailverliebte Anhänger des Boys Love-Genres. Prickelnde Momente und zwei Liebende auf Tuchfühlung finden sich kaum. Trotz dieser Schwäche ist der Film sehenswert. Nicht nur sind die einzelnen Akteure liebenswert umgesetzt, ihre Beweggründe sind kurz, aber nachvollziehbar dargestellt.
Das wichtigste Augenmerk ist und bleibt die Musik. Wer in GIVEN – THE MOVIE Tiefe sucht, findet sie absolut in den Noten. Für eine Geschichte, die sich um das Gründen und Bekanntmachen einer Band dreht, haben die ausführenden Musiker hinter den Kulissen tadellose Arbeit abgeliefert und den Fokus auf die Noten gelegt. Wer zuhört, lernt viel über die verschiedenen Figuren und ihre Gefühle.
LILI SCHMIRGAL
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Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Movies.
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