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Pssssst...

Eine Sterbende und ein Karrieremensch im zerstörten New York: Das Prequel A QUIET PLACE: TAG EINS bleibt unnötig.

Ein (lauter) Ton zuviel und du bist tot: So simpel wie effektiv ist die Ausgangsidee der dystopischen „A Quiet Place“-Reihe, in der geräuschempfindliche Aliens die Menschheit weitgehend getötet haben. Galt in den ersten beiden Teilen noch ländliche Abgeschiedenheit als potenzieller Garant fürs Überleben der Familie Abbott, wurde das Prequel A QUIET PLACE: TAG EINS mit gänzlich neuen Protagonisten nun in die mit 90 Dezibel auch für Menschen akustisch enorm schwer aushaltbare Großstadthölle von New York verlegt.

Hier verlebt die todkranke Samira (Lupita Nyong’o) in Manhattan zusammen mit ihrer therapeutischen Katze in einem Hospiz ihre letzten Tage. Pfleger Reuben (Alex Wolff) gelingt es, die Bewohner – und damit auch Samira – zu einem Ausflug in eine Theateraufführung zu animieren. Doch es kommt zur Katastrophe: Äußerst geräuschempfindliche Außerirdische greifen an und legen New York in Schutt und Asche. Auf ihrem Weg durch die Trümmer macht Samira Bekanntschaft mit dem desorientierten Jurastudenten Eric (Joseph Quinn), der ihr nach Harlem folgt, wo sie das letzte Mal in ihrem Leben Pizza essen will…

Auch wenn die Schicksalsgemeinschaft in ihrer Dynamik (er: auf Karriere gedrillt von den Eltern entfremdet, sie: mit dem Verlust ihres Vaters kämpfend) durchaus verfängt, der Ton mit einigen besinnlichen Lyrikzeilen zuweilen angenehm kontemplativ ausfällt und die Kulissen des zerstörten New York ebenso wie die CGI beeindruckend sind, so hat Regisseur und Co-Autor Michael Sarnoski („Pig“) der Reihe kaum neue Aspekte oder einen Mehrwert hinzuzufügen. Dass die Viechers aus dem Weltall das Wasser scheuen, bekommt das Militär in A QUIET PLACE: TAG EINS schon ziemlich schnell spitz - und zerstört die Brücken. Evakuierungen erfolgen daher übers Wasser, das wissen wir seit Teil2 schon. Einzig eine Szene, als Eric bei der Fentanylbeschaffung für Samira auf einer Baustelle zufällig das Zusammenkommen zum Fressen der Aliens entdeckt (in den Extras ist dazu eine erweiterte Szene zu finden), hätte mit etwas mehr kröselige Detailfreude bei den eingespannenen Töpfen für Fans der Reihe etwas Neues bedeuten können. Es bleibt aber nur bei Andeutungen, die zudem deutlich an "Alien" (1979) erinnern.

Die Featurettes im Bonusmaterial der vorliegenden Bluray geben einen zuweilen anschaulichen Einblick in die Arbeit von Szenenbildnern und Kamera. So bestand etwa das zusammenbrechende Auto, unter das Samira in einer Szene beim Alien-Angriff kriecht, im unteren Teil aus Gummi und für die Kamera wurde daneben ein kleiner Graben gebaut, wie wir in „Exodus: Gegen den Strom“ erfahren. 

LUTZ GRANERT

Titel: A QUIET PLACE: TAG EINS
Label: Paramount
Land/Jahr: USA/GB/Kanada 2023
FSK & Laufzeit: ab 16, ca. 99 Min.
Verkaufsstart: veröffentlicht

john krasinski, a quiet place, paramount

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