Zwei Äste, ein Baum
Kung Fu und Karate Hand in Hand: KARATE KID: LEGENDS bietet zwar wenig Überraschungen, dafür aber jede Menge Fan-Service – und liegt nun auf DVD und Blu-ray vor.
Am 13. Februar war es nach langem Warten soweit: Die letzten Folgen der kultigen Karate-Serie „Cobra Kai“ wurden auf Netflix veröffentlicht. Daniel LaRusso und sein einstiger Rivale und inzwischen bester Kumpel Johnny Lawrence zogen mit ihren Schülern ins wieder aufgenommene Sekai Taikai-Turnier. Sechs launige Staffeln voller Teenager-Liebeleien, -prügeleien und -streitereien, alter und neuer Rivalitäten sowie Auftritten gefühlt aller nennenswerten, noch lebenden Darsteller aus den ersten drei „Karate Kid“-Filmen gingen damit zu Ende. KARATE KID: LEGENDS wagt als Legacy-Sequel einen ähnlichen Ansatz: Frischer Wind durch einen jungen Protagonisten, während die Meister von damals vor allem für den Fan-Service gecastet wurden. Das klingt kalkuliert, funktioniert aber einmal mehr erstaunlich gut.
Kung Fu-Schüler Li Fong (Ben Wang) folgt seiner Mutter aus Peking nach New York. Schnell freundet er sich mit Mia (Sadie Stanley) an, die in der Pizzeria ihres Vaters Victor (Joshua Jackson) jobbt, der mal Box-Champion war. Da Mias Ex, der Karate-Champ Conor Day (Aramis Knight) eifersüchtig ist, muss Li Fong alsbald bei einem Turnier gegen ihn antreten – und bekommt beim Training Unterstützung von seinem Lehrmeister Mr. Han (Jackie Chan) und Karatemeister Daniel LaRusso (Ralph Macchio), die beide Zweige eines Kampfsports vertreten…
Etwas Teenie-Liebesdrama und lässiger Hip Hop sowie spaßige Trainingsmontagen, bei denen Li Fong doppelt einstecken muss, sind bei KARATE KID: LEGENDS ebenso an der Tagesordnung wie Kämpfe, die mit gekritzelten Einblendungen von Punkten und Matches an Prügel-Games erinnern. Der Franchise ist nicht zuletzt durch aufdringlich ins Bild gerückte Plakatwerbung zu „Tekken 8“ in der U-Bahn in der Gegenwart angekommen. Etwas schade ist indes, dass der wendige und charismatische Sympathieträger Ben Wang nur selten – wie etwa bei einer Prügelszene mit Gangsterschergen im Hinterhof – mal etwas umfassender zeigen kann, was er in Sachen Kampfkunst drauf hat. Auch wenn der Plot sehr vorhersehbar gerät: Mit knapp 90 Minuten ziemlich kurz und kurzweilig – auch, weil am Ende noch ein anderer „Cobra Kai“-Protagonist für ein paar dumme Sprüchen vorbeischaut.
Die Extras beschränken sich auf drei bis fünf Minuten lange Featurettes zum Casting oder der Kampfchoreografie, eine Gag Reel und Deleted Scenes, bei der u.a. Nachhilfelehrer Alan Li Fong Stylingtipps gibt.
LUTZ GRANERT
Titel: KARATE KID: LEGENDS
Label: Sony Pictures Home Entertainment
Land/Jahr: USA 2025
FSK & Laufzeit: ab 12, ca. 94 Min.
Verkaufsstart: veröffentlicht
cobra kai, jackie chan, legends, karate kid, home entertainment
- Erstellt am .