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Ein Harem für alle Fälle – oder das Wehklagen der Pubertät

MAKEN-KI! ist eine Manga-Reihe aus der Feder von Hiromitsu Takeda. Zwischen dem 20. April 2007 und dem 9. März 2020 erschienen insgesamt 24 Bände. Die erste Staffel des Animes erschien zwischen dem 5. Oktober 2011 und dem 21. Dezember 2011. Die Serie umfasst 12 Episoden und verfolgt die ersten Schritte des Hauptprotagonisten Takeru Ōyama in der nicht ganz ehemaligen Mädchenschule Tenbi Akademie.

Takeru Ōyama hatte keine leichte Kindheit. Mit nur 9 Jahren musste er die Ermordung seiner geliebten Mutter Atsuma mit ansehen. Sein Vater und sein Onkel waren unfähig, sie zu schützen und in Takeru weckte dies einen großen Hass, aber auch eine Kraft. Seither setzt er alles daran, Mädchen zu beschützen, wann immer es die Situation erfordert. Und natürlich hegt er, als gesunder Teenager, ein großes Interesse am weiblichen Geschlecht.

So kommt es ihm gerade recht, dass er nach der langweiligen Mittelschule, die einzig für Jungs ausgelegt war, die Tenbi Akademie besuchen kann. Als einstige Mädchenschule beherbergt diese Schule immer noch viele außerordentlich hübsche und gut gebaute Damen. Zu seinem großen Glück trifft er gleich am ersten Tag seine Kindheitsfreundin Haruko Amaya wieder. Sie zeigt ihm den Campus und Takeru stellt schnell fest, dass Tenbi kein gewöhnlicher Ort ist.

Die Schule ist voll von Studenten, die über magische und spirituelle Kräfte verfügen, die als „Element“ bezeichnet werden. Aus ihnen erwachsen Waffen, die „Maken“. Die Waffen sind dabei so individuell wie ihre Nutzer. Von Schwertern, die sich lediglich erst manifestieren, wenn ein Gegner für würdig befunden wird, bis hin zu kleinen Geistern, die auf die Befehle ihres Herren hören. Innerhalb der Schule dürfen die Kräfte in Kämpfen eingesetzt werden, wobei auf diese Weise so manch ein Streit schnell beendet ist. Töten ist allerdings absolut verboten.

Takeru soll, um seine Kräfte zu demonstrieren, gegen Kodama Himegami antreten. Überglücklich, da Takeru ihr Minuten zuvor ihren Kuss gestohlen hat, stellt sich Kodama ihm, sie möchte ihn, trotz der Regeln, töten. Die Tatsache, dass sie von einem Baum direkt in seine Arme gefallen ist und der Kuss ein Versehen war, übergeht sie geflissentlich. Doch es kommt nicht zum Kampf. Inaho Kushiya beendet das Schauspiel und erklärt, dass Takeru ihr Verlobter ist, nur kann sich der arme Mann an kein Versprechen erinnern.

Zu allem Übel scheint ein Element und somit ein Maken für Takeru in weiter Ferne zu sein. Nichts will sich zeigen. Um ihn unter Beobachtung zu halten, wird er kurzerhand mit Kodama und Inaho in ein Zimmer gesteckt. Aus purer Eifersucht zieht auch Haruko mit in das ohnehin schon enge Zimmer. Niemand der Mädchen, oder Takeru selbst, ahnt, dass sein Maken von besonderer Natur ist und er einer der mächtigsten Nutzer der Elemente werden soll.

Matt, aber nicht platt

MAKEN-KI! BATTLING VENUS nimmt seine Story selbst wenig ernst. Anstatt dem Helden Takeru Ōyama einen Weg zu seinen Kräften aufzuzeigen, findet sich der Junge immer in anzüglichen Situationen mit den verschiedenen Frauen wieder. Und er genießt es sichtlich. Er ist ein großer Fan des weiblichen Geschlechts und kann seine Gefühle und Fantasien oft schwer verbergen. Die Damenwelt macht es ihm allzu leicht und scheinbar jede Studentin der Tenbi Akademie scheint ihr Herz an ihn verlieren zu wollen.

Die 12-Episoden-lange Staffel ist entspannt und birgt wenig überraschende Wendungen oder gehaltvolle Kämpfe. Im Fokus stehen die verschiedenen Beziehungen der Charaktere untereinander, wobei auf einen Tieftauchgang verzichtet wird. Vielmehr geht es um prickelnde Spannungen zwischen den einzelnen Figuren und nicht zuletzt deren Auswirkung auf die Maken.

Das ausführende Studio AIC konnte bei ähnlichen Produktionen (z.B. „Tenchi in Tokyo“ oder „Tenchi Universe“) reichlich Erfahrung sammeln. Viele Szenen sind trotz ihres Hangs zum Obszönen nie vulgär oder übertrieben. Die Animationen sind wunderschön anzusehen, die Hintergründe scharf, mit reichlich Kontrasten und Schatten. Spektakulär sind die, leider viel zu kurzen, Kämpfe und das Hervorrufen der Maken. Jede Figur hat ihre eigene Farbe beim Beschwören ihres Maken. Haruko Amaya zum Beispiel erstrahlt in einem violetten Licht, passend zu ihrer Haarfarbe, während Inaho Kushiya von einem gleißenden Gold umgeben wird. Wer über das ein oder andere aufblitzende Höschen hinwegsehen kann, der bekommt hier ordentlich Augenschmaus serviert.

Für die Musik holte AIC Cheru Watanabe ins Boot, dessen futuristische und doch sanften Klänge perfekt in die Welt von „Maken-Ki! Battling Venus“ passen. Selbst die anzüglichsten Szenen bekommen durch seine Noten einen Hauch Eleganz und sorgen nicht selten für Gänsehautmomente. Er schafft es, selbst die unschuldigsten und kürzesten Küsse klanggewaltig zu untermalen. Für eine Serie, deren Fokus auf der Beziehung eines Mannes mit mehreren Damen liegt, ist das ein Ohrenschmaus.

Fazit

MAKEN-KI! BATTLING VENUS ist eine Harem-Serie, wie sie im Buche steht. Eine reine, Story-basierte Geschichte suchen Anime-Liebhaber hier vergebens. Dafür gibt es knisternde Erotik und viele bildhübsche Frauen auf die Augen.

Jede Episode ist gespickt mit zweideutigen Szenen und überfüllt mit doppeldeutigen Anspielungen. Mal mehr, mal weniger witzig, plätschert die Geschichte an manchen Stellen müßig vor sich hin. Weggemacht wird dieses Defizit durch die bunte Vielfalt der Damenwelt sowie deren Bemühungen, Takeru zu erobern, was nicht selten die Lachmuskeln überstrapazieren kann.

Für Fans des Genres ist der Anime eine absolute Empfehlung, aber auch für all jene, die nach einem langen Tag einfach das Hirn abschalten und sich von schönen Bildern mit angenehmer Musik umspielen lassen möchten.

LILI SCHMIRGAL

Titel: MAKEN-KI! BATTLING VENUS 
Label: Crunchyroll
Land: Japan 2011
FSK: 16
Länge: 25 Minuten pro Episode
Episoden: 12
  • Erstellt am .