Ein fast perfekter Plan: CASH OUT – ZAHLTAG

Daran muss man sich auch erst mal gewöhnen: „Pulp Fiction“-Gangster John Travolta als bärtiger Glatzkopf. Von seiner Coolness hat er im rasant-spannenden Heist-Movie CASH OUT – ZAHLTAG jedoch nichts eingebüßt.

Der rasante Bankraub-Film CASH OUT – ZAHLTAG bringt das mittlerweile 70-jährige Tanztalent John Travolta und Kristin Davis, die bieder-bodenständige Charlotte aus „Sex And The City“ beziehungsweise dessen Fortsetzung „And Just Like That …“, zusammen.

In dem Skript von Doug Richardson, der unter anderem die Drehbücher von legendären Actionern wie „Bad Boys – Harte Jungs“ und „Stirb langsam“ verfasst hat, lernen wir Mason Goddard (John Travolta) kennen. Der ist ein cooler Gangster, der mit allen Wassern gewaschen ist. Der clevere Berufsverbrecher hat einen Coup nach dem anderen gelandet, ohne bisher er- wischt worden zu sein. Und hat es zu Wohlstand gebracht: Inseln, Flugzeug, Autos, Haciendas und ein prall gefülltes Bankkonto. Ein Expertenteam unterstützt ihn bei seinen Raubzügen.

Doch trotz des perfekten Plans ging der letzte Raub gehörig schief. Eine wichtige Rolle spielt dabei seine Geliebte, die zufällig auch noch eine verdeckt ermittelnde FBI-Agentin ist. Die Tarnung von Amelia Decker (Kristin Davis) scheint perfekt, wenn selbst Mason bislang kein Verdacht geschöpft hat. Denn die Frau ist das neuste Mitglied in Masons Crew um Anton (Quavo, „Pfad der Vergeltung“) und dessen Bruder Shawn (Lukas Haas, „The Revenant – Der Rückkehrer“).

Bei einem spektakulären Autodiebstahl aus einem Hangar eines steinreichen Menschen tauchen plötzlich massenweise Cops auf. Gut, dass man zufällig gerade im übermotorisierten Diebesgut sitzt. Amelia lässt sich von Mason mit allerlei Getöse im „Fast & Furious“-Stil über Landstraßen chauffieren, während er Amelia nebenbei enttarnt und die Polizei ihm im Nacken sitzt, bis die Straße endet. Plan B soll’s Plan A immer aufging. Plan B ist simpel wie genial: Die sauteure Karre wird im Hafenbecken versenkt, damit die Gangster entkommen können. Glück gehabt. Plan B funktioniert.

Das war dann doch zu viel des Guten, Mason geht in Ruhestand. Dumm nur, dass sein Team nicht die Finger vom Klauen lassen will. Die notorischen Kleptomanen haben leider nicht den klugen Kopf Masons, und so versucht er im letzten Moment, den offenbar schlecht geplanten Banküberfall zu retten. Doch das Kind ist längst in den Brunnen gefallen: In der Bank kommt es zur Geiselnahme, jetzt heißt es für Mason und seine Gang, Augen zu und durch. Zu allem Unglück haben das FBI und seine alte Bekannte Amelia die Bank umstellt. Werden die beiden trotz unüberbrückbarer Gegensätze wieder ein Paar? Wird der letzte Coup noch gelingen?

Das Studio war von dem Film so begeistert, dass es noch vor der Premiere die Fortsetzung „Cash Out 2: High Rollers“ ankündigte. Ist der Optimismus der Filmemacher gerechtfertigt? Auf jeden Fall. Auch wenn CASH OUT – ZAHLTAG das Genre insgesamt nicht neu erfindet, kann der Film von Regisseur Ives durchaus überzeugen. Die Story wird zügig und ohne Längen vorangetrieben, hat einige wunderbare Dialogmomente zu bieten und weiß auch mit gut in Szene gesetzten Actionszenen zu punkten.

CASH OUT – ZAHLTAG verbindet die Spannung eines Actionfilms mit der Romantik einer Liebesgeschichte und bietet atem- eraubende Verfolgungsjagden zwischen uxusautos und der Polizei. Kurzum: Der Film punktet mit einer erstklassigen Mischung aus Tempo und Emotion, irgendwo zwischen„Oceans Eleven“ und „Fast & Furious“. CASH OUT – ZAHLTAG ist als Blu-ray und DVD erhältlich, sowie zum Streamen verfügbar.

MARCUS CISLAK

Bilder: © Fifity Feet Movie LLC_Charles Bergmann