Killerinnen im Bürokratiedschungel des Todes: BABY ASSASSINS 1&2

Haudrauf- und Mädchenprobleme im Wechsel. Die Busch Media Group bringt den japanischen Slapstick-Action-Mix BABY ASSASSINS 1 & 2 als limitiertes Mediabook auf den Markt.

Mahiro und Chisato sind Freundinnen, vielleicht mehr, zumindest lieben sie sich abgöttisch und teilen sich alles: Essen (Lieblingsbeschäftigung), die Couch in einer typisch japanischen, besenkammergroßen Wohnung und ihren Job. Sie sind Auftragskiller. Allerdings sind die beiden Mädels nicht unbedingt fürs normale Leben da draußen gemacht, wie man als Zuschauer schnell herausfindet. Mahiro ist eine Eigenbrötlerin, andere Menschen (zeitweise auch ihre Mitbewohnerin) sind ihr suspekt. Chisato plappert unentwegt, versteht aber die Erwachsenen nicht so recht.

In Teil eins bringen die beiden Mädels einen Yakuza um die Ecke. Das findet der lokale Mafiaboss nicht so knorke. Darum setzt dessen Tochter alles daran, die beiden Mädels zu töten. Zur Tarnung (und gegen die Langweile zwischen den Aufträgen) sollen sie sich Minijobs suchen. Das geht ein ums andere Mal schief und scheitert schon an den kleinsten Dingen, die einem so passieren (Sahnehaube, Gespräche, Menschen …). Sozialkompetenz ist nun mal wichtig im Alltag, nicht wahr? Diese slapstickartigen Momente sorgen so für einige herzhafte Lacher beim Zuschauer.

Auch im zweiten Teil bleibt alles (erst mal) beim Alten: Ein Anruf genügt, und jemand wird umgelegt. So kennt man es jedenfalls, dass aber die namenlose Firma ein Bürokratiemonster vorm Herrn ist, hat schon urkomische Situationen zur Folge: zum Beispiel, dass die ziemlich schnoddrigen Mädels jahrelang Mahnungen versemmelten, die die Killer-Firma als Mitgliedsbeiträge einforderte. Ein Schuldenberg. Ergo: Letzte Mahnung, sonst Suspendierung. In fünf Tagen muss die Kohle überwiesen sein. Cut. Zeit um. In einer halben Stunde schließt die Bank. Geschafft, just in time.

Dumm nur, dass irgendwelche Trottel just die Bank überfallen. Die beiden Mädels sind in der Zwickmühle. Und sind Killer. Gesagt, getan. Überfall vereitelt, Job riskiert. Denn ihr Arbeitsvertrag verbietet ihnen, ihre Fähigkeiten ohne Auftrag in der Öffentlichkeit zu zeigen. Pech. Suspendierung. Nun sind blöde Gelegenheitsjobs angesagt, um sich über Wasser halten zu können. Szenenwechsel. Zwei Typen eines Killer-Subunternehmens sind scharf auf die Stellen von Mahiro und Chisato und müssen beide beseitigen.

Aber die Rechnung haben sie ohne die beiden coolen Mädels gemacht. Konsequent entwickelt man mit dem zweiten Teil der BABY-ASSASSINS-Reihe das Thema weiter: Die beiden neurotischen Killerinnen, die im ersten Teil noch ziemlich brutal (ab 18) und komödiantisch zugange waren, sind nun mit noch mehr alltäglichen Kämpfen mit sich selbst beschäftigt und in noch mehr Albernheiten verstrickt. Der Komödienanteil ist also deutlich nach oben geschraubt worden,. BABY ASSASSINS 2 ist ab dem 18. April als Video on demand (VOD) verfügbar. Und für Sammler besonders interessant: das limitierte Mediabook (ab 18) mit beiden Teilen auf separaten Blu-rays in zwei Covervarianten. In den auf jeweils 500 Stück limitierten Editionen ist außerdem ein 16-seitiges Booklet enthalten.

MARCUS CISLAK