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THE HYPERIONS – DIE SUPERHELDEN-AKADEMIE

Im neuesten Superheldenfilm THE HYPERIONS – DIE SUPERHELDENAKADEMIE begleiten wir Professor Ruckus Mandulbaum, der in den 1960er Jahren einen Titan Badge, eine Art Button entwickelte, der die DNA verändern und so normalen Menschen außergewöhnliche Kräfte verleihen konnte. Über Nacht gründete er das erste Superheldenteam – die Hyperions –, welches aus Kindern bestand, deren Ziel es war, die Gesellschaft zu beschützen und Leben zu retten …

Einige Jahre später: Die mittlerweile dritte Generation der Hyperions ist am Start, nachdem der Erfinder der Familiendynastie, Professor Mandulbaum (Cary Elwes), sich bedingt durch noch unklare Ereignisse in der Familie dazu genötigt sah, die Wunderkinder in regelmäßigen Abständen durch neue zu ersetzen. Die ursprünglichen Mitglieder, so auch die junge Vista Mandulbaum (Penelope Mitchel) und ihr Bruder Ansel (Alphonse McAuley), wollen sich mit dieser Situation nicht abfinden und brechen kurzerhand in ein Museum des Erfinders ein, um sich die ausgestellten Titan Badges anzueignen. Doch leider geht der Einbruch grundlegend schief, was dazu führt, dass sich Vista und Alphonse nicht nur mit ihrem Adoptivvater auseinandersetzen müssen, sondern auch mit einem noch unbekannten dritten Mitspieler, der im Hintergrund die Fäden zieht. So entspinnt sich allmählich die wahre Tragödie hinter der scheinbar perfekten Fassade.

Noch ein Superhero-Movie? Diese Frage stellt sich unausweichlich, wenn der Titel THE HYPERIONS – DIE SUPERHELDENAKADEMIE fällt. Bei genauerem Hinsehen ist es dann aber auch wieder nicht „noch ein“ Superheldenfilm. Jon McDonald, der in seinem Erstlingswerk nicht nur Regie führte, sondern auch das Drehbuch schrieb, hat mit seinem Film tatsächlich etwas Besonderes erschaffen, was sich weniger an der Tatsache festmachen lässt, dass auch hier ein mittlerweile klassisches und vor allem beliebt gewordenes Genre bedient wird. Nicht erst seit der Marvelmania finden sich in der Unterhaltungsbranche gefühlt tausende von Comic-Adaptionen, in denen Erwachsene, Teenies oder Aliens mit ihren jeweiligen Begabungen auf Verbrecherjagd gehen oder als Verbrecher wiederum von anderen Superhelden gejagt werden. Es werden weltweit Milliarden mit diesen Serien- und Filmadaptionen verdient, was wiederum auch als Erklärung für THE HYPERIONS dienen mag.

Auch die Ähnlichkeit der Story zum mittlerweile weltweit bekannten Comic „The Umbrella Academy“ wird dem Zuschauer ins Auge springen, doch hat THE HYPERIONS eine interessante Entstehungsgeschichte hinter sich, die zumindest eine vermeintliche Ähnlichkeit zur Netflix-Serie ausschließt: Der Film wurde bereits 2019 abgedreht, als die Netflix-Adaption des Comics gerade frisch ausgestrahlt worden war. Insofern hinkt der Vergleich zumindest zur Serie ein wenig, wenn man auch vermuten darf, dass sich Regisseur McDonald vom Comic die eine oder andere Sache abgeschaut haben mag. So etwa das allgemein schwierige Verhältnis der Adoptivkinder zum Professor, der aufgrund einer riesigen PR-Maschinerie im Hintergrund gezwungen war, die seinerseits geplanten engen Familienbande zu lockern. Die daraus resultierenden Emotionen und der Verrat führten letztlich zu den verzwickten Verhältnissen, die in dieser unglücklichen Situation enden sollten.

Doch von der Rahmenstory abgesehen, besticht der Film vor allem mit einer wunderbaren Optik: Nicht nur, dass der Film in den 60ern und 70ern spielt, auch Special Effects und Comicsequenzen sind fantastisch in Szene gesetzt. Insofern erinnert der Film in manchen Punkten, so etwa auch mit Blick auf den Soundtrack, an eine Wes-Anderson-Produktionen („Grand Budapest Hotel“, 2014). Hervorzuheben ist auch die Besetzung des Professors durch Cary Elwes („Hot Shots! Die Mutter aller Filme“, 1991; „Stranger Things“, 2016–2022), der in die Rolle des verqueren Superbrains zu Höchstformen aufläuft.

THE HYPERIONS ist sicherlich kein Meilenstein der Filmgeschichte, und er hat auch keine großen Überraschungen parat, was mit Blick auf das Genre aber auch nicht beabsichtigt war. Es wird eine solide Story erzählt, die mit den einen oder anderen Elementen aufwarten kann, die auch fernab der Heldenstory funktionieren. Besonders besticht der Film durch seine Optik und Special Effects, die in Summe dafür sorgen, dass man sich mit dem Film rundum gut unterhalten fühlt. 

ISABELL SCHLOTT

 

Titel: THE HYPERIONS – DIE SUPERHELDENAKADEMIE
Land/Jahr: USA 2022
Label: Meteor Film/Soundwood Media
FSK & Laufzeit: ab 12, ca. 90 Min.
Verkaufsstart: veröffentlicht

 

 

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