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Die Horror-Nonne ist zurück

Das CONJURING-Universum wächst beständig an – diesmal darf die Horror-Nonne im Kino in Übersee, aber auch hier immense Erfolge feiern. Ab Anfang Dezember treibt THE NUN II nun auch im Heimkino ihr Unwesen.

Die Filme des CONJURING-Universums sind schon faszinierend. Im Jahr 2016 lernten wir Valak in „Conjuring 2“ kennen, und zwei Jahre später wurde eine auf dem bösen Geist basierende Ursprungsgeschichte veröffentlicht. Obwohl THE NUN nicht vollends überzeugen konnte, war Valak – ein Dämon, der als Ordensschwester verkleidet ist – als effektiver Bösewicht durchaus gelungen. Mitunter darum war ein Sequel auch nur eine Frage der Zeit – wegen Corona dann eine von etwas mehr Zeit, als ursprünglich gedacht.  

Regie führte Michael Chaves, der in diesem Universum kein Unbekannter ist – er inszenierte auch „Conjuring 3: Im Bann des Teufels“ und „Lloronas Fluch“. In THE NUN II dreht sich alles um ein Internat in Frankreich, in dem Maurice (im ersten Film Frenchie genannt) jetzt arbeitet. Nach einer Reihe verheerender Morde, die sich auf dem Gelände ereignen, wird Schwester Irene, die jetzt in Italien lebt, von der Kirche gebeten, Nachforschungen anzustellen, da sie glaubt, dass diese Vorfälle mit Valak in Verbindung stehen könnten.

THE NUN II ist sehr viel besser als der Vorgänger – kühner, größer, komplexer. Die Fortsetzung ist eine immense Verbesserung gegenüber dem ersten Film, mit einer besseren Handlung, interessanten Hauptfiguren und einigen effektiven spannungsgeladenen Momenten. Man muss sich auf diese Art von Filmen einlassen und darf natürlich keinen durch Mark und Bein gehenden Horror erwarten. Stattdessen wird hier auf Gänsehaut erzeugenden Grusel gebaut.

Es dauert eine Weile, bis sich die Handlung entwirrt, wobei man sich fragt, welche Absicht Valak eigentlich verfolgt. Das ist weit komplexer, als es das bei THE NUN war. Außerdem ist die Geschichte von Maurice und seiner aufkeimenden Beziehung zur Lehrerin Kate toll gestaltet. Die Chemie zwischen den beiden stimmt, und ihre liebenswerten Interaktionen machen ihr Schicksal umso greifbarer für den Zuschauer. Auch Kates Tochter Sophie ist jemand, mit dem man mitfiebert, und als sympathisches Kind, das gemobbt wird, kann der Zuschauer mit ihr mitfühlen. Es ist auch eine Freude zu sehen, wie Taissa Farmiga ihre Rolle als Irene wieder aufnimmt und Valak noch einmal gegenübersteht. Die Szenen zwischen den beiden sind immer die spannendsten, und in diesem Teil bekommen wir mehr von Irenes verletzlicher Seite zu sehen. Die Fortsetzung führt auch Storm Reid als Nonne in das Franchise ein, und Irene und Debra ergänzen sich als entschlossenes Duo, das bereit ist, alles zu tun, um den Dämon zur Strecke zu bringen.

THE NUN II zeichnet sich vor allem durch seine atmosphärische Kulisse aus. Von nebligen Straßen bis hin zu einer verlassenen Kapelle erzeugt der Film ein unheimliches Gefühl, bei dem man sich permanent fragt, wann Valak wohl auftaucht, um wieder zuzuschlagen. Der Film hat auch eine der wohl wirkungsvollsten Szenen im CONJURING-Universum, in der Bilder von Zeitschriftenseiten aufflackern und nach und nach das Antlitz von Valak bilden. Schade nur, dass diese Szene auch im Trailer ist, denn obwohl sie sehr eindrucksvoll ist, wäre sie noch besser gewesen, wenn man sie vorher nicht gekannt hätte.
 
Es gibt einige Momente im dritten Akt, die ein wenig überzogen sind, aber wenn man es mit einer dämonischen Nonne zu tun hat, muss man wohl mit einigen ausgefallenen Momenten rechnen. Wer die CONJURING-Filme mag, wird viel Spaß mit diesem Film haben. Bleibt eigentlich nur die Frage, was als Nächstes kommt? Ein dritter Film mit der Nonne, ein weiterer CONJURING oder etwas ganz anderes? Wir sind gespannt.

RICK MERKAT

Titel: THE NUN II
Land/Jahr: USA 2023
Label: Warner Bros
FSK & Laufzeit: 114 Min.
Verkaufsstart: 7. Dezember 
  • Erstellt am .