ASSASSIN CLUB
Regisseur Camille Delamarre lässt eine Gruppe von Killern aufeinander los und verspricht geballte Action und Spannung. Doch wie schneidet der Film tatsächlich ab? Wir haben ihn für Euch unter die Lupe genommen.
Camille Delamarre ist ein talentierter Cutter, der einige beeindruckende Filme in seiner Filmografie vorzuweisen hat. Er war unter anderem für den Filmschnitt von TRANSPORTER 3, 22 BULLETS und 96 HOURS - TAKEN 2 verantwortlich. Als Regisseur hat er bisher nicht so viel Aufmerksamkeit erregt. Das bisher bekannteste Werk seiner Vita ist zweifellos THE TRANSPORTER REFUELED, der vierte und mit Abstand unbeliebteste Teil der stilbildenden Action-Reihe, bei dem nicht nur Hauptdarsteller Jason Statham fehlte. Das soll sich nun ändern, denn mit ASSASSIN CLUB inszeniert er einen Actionfilm mit durchaus illustrem Cast und einer interessanten Grundidee.
In der Hauptrolle sehen wir Henry Ewan Golding, der bereits in Filmen wie CRAZY RICH ASIANS, NUR EIN KLEINER GEFALLEN und SNAKE EYES: G.I. JOE ORIGINS auf sich aufmerksam machen konnte. In ASSASSIN CLUB miemt er nun den Auftragskiller Morgan Gaines, der eigentlich einen entspannten Ruhestand plant, dafür aber einen letzten Job erledigen soll: Er soll sechs Menschen töten. Leichter gesagt als getan, denn die sechs anderen sind ebenfalls Profikiller, die wiederum ebenfalls den Auftrag haben, die jeweils anderen sechs zu eliminieren …
Die Grundidee klingt durchaus vielversprechend. Nur leider gelingt es dem Film nicht, aus der Ausgangslage auch nur ansatzweise etwas zu machen. Die Handlung versucht mit unvorhersehbaren Wendungen zu punkten, aber sie verheddert sich eher in einem Knäuel aus Vorhersehbarkeit, Klischees und vor allem extremen Logikproblemen. Dazu scheint es, als hätten auch die Darsteller keine Lust. Nicht nur Henry Ewan Golding schneidet hier schwach ab, auch der restliche Cast um Noomi Rapace, Jimmy Jean-Louis und Sam Neill wirkt hier komplett deplatziert und fällt allenfalls durch hemmungsloses Overacting auf.
Die schwache Umsetzung, die vorhersehbare Handlung und die enttäuschenden schauspielerischen Leistungen machen den Film zu einer verpassten Chance auf großartige Unterhaltung. Es gibt definitiv bessere Optionen, um Eure Actiongelüste zu stillen. Also schnappt Euch lieber eine Tüte Popcorn und schaut Euch einen anderen Film an!
FLORIAN TRITSCH
Titel: ASSASSIN CLUB
Label: Paramount
Land/Jahr: USA 2023
FSK & Laufzeit: n. B., ca. 111 Min.
Verkaufsstart: 1. Juli 2023 auf Paramount+
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