ZATOICHI-Special
Taucht ein in die faszinierende Welt des Zatoichi! Wir haben gleich mehrere Filmrezensionen für euch, die euch in das aufregende Samurai-Abenteuer entführen.
Wir nehmen euch mit auf eine Reise in das feudale Japan, wo Ehre, Rache und die Kunst des Schwertkampfes aufeinandertreffen. Lest unsere detaillierten Rezensionen und erfahrt, warum die Zatoichi-Filme zu wahren Meisterwerken des Samurai-Kinos zählen.
Wir beginnen bei THE TALE OF ZATOICHI von 1962 und arbeiten uns vor bis zu ZATOICHI THE FUGITIVE.
THE TALE OF ZATOICHI
Mit THE TALE OF ZATOICHI liegt ein absoluter Klassiker des japanischen Schwertkampf-Films vor!
Nicht weniger als zwei Dutzend Filme, Remakes und Reboots mit dem blinden Schwertkämpfer zog dieser Meilenstein nach sich. In hartem Schwarz-Weiß gedreht, setzte dieser Film anno 1962 ein Monument wie kein zweiter. Shintaro Katsu verlieh der Romanfi gur eine ganz eigene Interpretation, welche bis heute in der Popkultur ihresgleichen sucht.
Die Legende liest sich so: Zatoichi ist Masseur und wandert durch die Lande, als Aussätziger, Verstoßener und gewissermaßen als Lone Gunman, gezeichnet durch seine Behinderung, die eher eine Gabe denn Fluch ist. Er kommt in ein Dorf, das vom Yakuza-Clan Sukeguro kontrolliert wird. Man liegt im Clinch mit dem verfeindeten Clan des Shigezo. Beide heuern einen Ronin an, um den jeweils anderen zu besiegen. Zatoichi soll das Ass im Ärmel von Sukeguro sein. Mord, Intrigen, eine versuchte Vergewaltigung und mehr zeigen die Niedertracht der Yakuza. Ehre, Drama und Moral spielen eine große Rolle, und so wird der Zuschauer Zeuge eines unerbittlichen Kampfs zwischen zwei bezahlten Schwertkämpfern im feudalen Japan.
Und das ist ganz, ganz großes Kino. Spannend, mitreißend und zeitweise sogar blutig. Geil!
MARCUS CISLAK
THE TALE OF ZATOICHI CONTINUES
Der zweite Teil der fast 30 (!) Teile umfassenden „Zatoichi“-Reihe ist deutlich flotter als noch der erste.
Die Geschichte knüpft direkt an den ersten Teil an. Der blinde Samurai kehrt in scharfem Schwarz-Weiß zurück an den Tempel, an dem er seinen einstigen Gegner begraben ließ, und damit an den Ort, an dem er den Samurai besiegte. Der ikonische Schwertkämpfer, den Shintaro Katsu famos darstellt, ist wieder als Masseur aktiv. Er knetet einen psychisch erkrankten Edelmann durch.
Das Geheimnis dessen Geisteszustands versucht sein Gefolge aus machttaktischen Gründen zu verbergen, darum wollen sie Zatoichi zur Strecke bringen. Keine besonders gute Idee, denn der gefährliche, nach eigenen Moralvorstellungen lebende Aussätzige ist ein Meister seines Schwerts. Da dies neue und alte Bekannte noch immer nicht verstanden haben, fließt schon bald Blut. Zatoichis jedenfalls nicht, das ist mal sonnenklar! Ratzfatz sind die Schwerthiebe in den Gegnern zu sehen. Und schwupps, ist der hochgradig kurzweilige Streifen schon wieder vorbei.
Wer den ersten Teil liebte, kommt an diesem nicht vorbei. Die Blu-ray ist sauber, der Originalton enthalten, aber der Bonus gewohnt mager.
MARCUS CISLAK
NEW TALE OF ZATOICHI
Der blinde Samurai Zatoichi ist einfach nur Kult. Und das beweist NEW TALE OF ZATOICHI eindrucksvoll.
Der blinde Schwertkämpfer, der im feudalen Japan ein wandernder Aussätziger ist, sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser hält, richtet nach seinem eigenen moralischen Kodex. Zum Missfallen der korrupten Obrigkeit und zur Freude der geknechteten Landbevölkerung.
Wahnsinnig ruhig, erstaunlich komplex und voller eruptiver Gewaltspitzen. Gaben die Veröffentlichungen wenig Anlass zur Kritik, hält man das Niveau und bringt Neuauflagen unters Volk. Im dritten Teil versucht der blinde Masseur Zatoichi dem Weg des Schwertes abzuschwören, doch er kann seinem Schicksal nicht entkommen. Der Bruder eines früheren Feindes will seine Rachefantasien umsetzen, eine Diebesbande terrorisiert ein Dorf und Zatoichis alter Lehrmeister ist auf die schiefe Bahn geraten.
Alle drei Themen sind meisterlich ineinander verwoben, so dass der blinde Samurai Mühe und Not hat, dieses Netz zu zerschneiden. Wie in das gelingt, lohnt sich auf BluRay zu sichten. Diesmal filitiert der großartige Schauspieler Shintaro Katsu erstmals in der Zatoichi-Reihe seine Gegner übrigens in Farbe (warum suggeriert das DVD-Cover, dass ein SW-Film vorliegt?).
MARCUS CISLAK
ZATOICHI THE FUGITIVE
Die machtbesessene Obrigkeit ist korrupt, falsch und durchtrieben. Der wandernde Masseur Zatoichi (unübertroffen: Shintaro Katsu) kann nicht anders und gerät mit dem „Gesetz“, das geprägt ist, von brutalen Clans immer wieder in Konflikt.
Getrieben von Hunger und Durst nimmt er an einem Sumo-Wettbewerb teil, denn es winken attraktive Preise. Sein Sieg weckt einen Neider, der sich in seiner Ehre beschmutzt fühlt. Hinterrücks greift er Zatoichi an, wird aber getötet. Und schon beginnt die Spirale der Gewalt. Die Yakuza wollen daraufhin den Kopf des Masseurs rollen sehen. Ein Killer mischt sich ein, der zum Leidwesen Zatoiches noch mit dessen früheren Freundin verheiratet ist. Und ist nicht schon kompliziert genug, intrigieren die Yakuza untereinander, in dem sie auf das Gebiet eines jungen, klugen, aber schwachen Erben scharf sind. Jede Menge Zündstoff also, die das Schwert von Zatoichi klingen lassen.
Wieder ein Highlight aus Fernost, das leider technisch fehlerbehaftet ist. Puristen genießen die japanische Originalfassung und werden aber ständig mit asynchronem Ton genervt. Ansonsten ist das Bild bis auf ein/zwei Stellen sehr sauber. Bonus auf der BluRay ist gewohnt mager.
MARCUS CISLAK
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