DUELL BIS ZUM VERRECKEN - MEDIABOOK
Eine Biker-Film mit Rape-and-Revenge-Motiven: DUELL BIS ZUM VERRECKEN bietet zuweilen unfreiwillig komische Unterhaltung – und ist in zwei jeweils auf 333 Exemplare limitierten Mediabooks bei cmv laservision erschienen.
Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre sorgten zwei Filme bei geringen Kosten für große kommerzielle Erfolge, welche den us-amerikanischen Freiheits-, aber auch reaktionären Gerechtigkeitsgedanken transzendierten. Der von der Hippie-Bewegung beeinflusste „Easy Rider“ (1969) und Wes Cravens brachialer Rape-and-Revenge-Thriller „Das letzte Haus links“ (1972) dienten dem eigentlichen Stepptanz-Choreografen Earl Barton als Vorbild für seine einzige Regiearbeit. Also kratzte er 31.000 US-Dollar zusammen und realisierte den bis dato in Deutschland indizierten Streifen DUELL BIS ZUM VERRECKEN (Originaltitel: „Trip With The Teacher“), der nun bei cmv laservision in einem limitierten Mediabook veröffentlicht wurde.
Darin machen die beiden Brüder Al (Zalman King) und Pete (Robert Porter) bei einer Reifenpanne in der kalifornischen Wüste Bekanntschaft mit dem hilfsbereiten Jay (Robert Gribbin), der sie fortan begleitet. An der nächsten Tankstelle wird das Biker-Trio auf eine Handvoll Mädchen aufmerksam, die zusammen mit ihrer Lehrerin in einem Schulbus zum Campen fahren wollen. Als der kurze Zeit später liegen bleibt, bieten Al, Pete und Jay zunächst widerwillig ihre Hilfe an und schleppen den Bus zu einer abgelegenen Hütte. Doch hier offenbaren sich die wahren Motive des Brüderpaars, dem nur Jay Einhalt gebieten kann…
DUELL BIS ZUM VERRECKEN ist ein längst in Vergessenheit geratenes, phasenweise (bei den Motorradszenen) technisch durchaus solides Genre-Crossover, das bis dato indiziert ist. Wer jedoch von dem ebenso reißerischen wie sleazigen Streifen nun (sexualisierte) Gewaltexzesse erwartet, wird schnell enttäuscht. Sowohl die angedeuteten Vergewaltigungsszenen als auch das große Finale, bei dem der längst tot geglaubte Jay wie aus dem Nichts brutal Rache übt, sind heute nicht mehr grenzüberschreitend. Der Plot ist simpel und die meisten Darstellerinnen waren Debütantinnen, was ihr bisweilen arg hölzernes Spiel (unfreiwillig komisch: ein Bitchfight in der Wüste) unter einer steif wirkenden Regie erklärt. Einzige Ausnahme: Der damals schon etablierte TV-Schauspieler Zalman King (er war u.a. in mehreren Folgen „Rauchende Colts“ zu sehen), der mit seinem infantilen Kicher-Lachen als notgeiler Psychopath einen bleibenden Eindruck hinterlässt.
Das limitierte Mediabook von cmv laservision bietet den Film trotz Blu-ray-Auswertung leider nur in ziemlich verrauschtem Bild, aber in der ungeschnittenen Fassung: bisher unsynchronisierte Szenen (davon viele Dialoge), die in früheren deutschen Fassungen fehlten, wurden mit Untertiteln integriert. Ein Essay von Christoph Kellerbach rundet die Veröffentlichung ab.
LUTZ GRANERT
Titel: DUELL BIS ZUM VERRECKEN - Limited Uncut Mediabook (Cover B)
Label: cmv laservision
Land/Jahr: USA 1975
FSK & Laufzeit: ungeprüft, ca. 90 Min.
Verkaufsstart: veröffentlicht
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