Sniper: Assassin's end
Sniper: AssAssin's End
Es war im Jahr 1993, als Elite-Scharfschütze Tom Berenger („Platoon“) seinen unerfahrenen Kollegen Billy Zane (der „Titanic“-Bösewicht) im Dschungel von Panama das Handwerk beibrachte. „Sniper – Der Scharfschütze“ entwickelte sich zum Box Office-Erfolg, der mit nunmehr sieben Fortsetzungen für den Direct-to-DVD-Markt einen Rekord für eine Actionreihe aufgestellt hat, gegen die auch die bis dato sechs Teile umfassende „The Marine“-Reihe (ebenfalls bei Sony Pictures Entertainment erschienen) mit stets wechselnden Wrestling-Stars das Nachsehen hat. Das Überraschende: Auch SNIPER: ASSASSIN'S END bietet solide Actionkost – und Tom Berenger als Sniper-Senior mischt wie in fast jedem Vorgänger-Teil wieder mit.
Als aus großer Entfernung ein hoher ausländischer Beamter kurz vor der Unterzeichnung eines Handelsabkommens regelrecht hingerichtet wird, fällt der Verdacht auf Scharfschütze Brandon Beckett (Chad Michael Collins). Als Brandon mit Mühe und Not einem Attentat entkommt, sucht er Zuflucht bei seinem abgeschieden lebenden Vater (Tom Berenger). Neben dem CIA und russischen Söldnern ist ihm auch die wortkarge Yakuza-Killerin Yuki „Lady Death“ Mifune (Sayaka Akimoto) auf den Fersen...
Während die stylishe Inszenierung (unterkühlte Bilder, wabernde Elektrobeats, Blicke durchs Zielfernrohr mit rot glimmenden Fadenkreuz) und die 08/15-Verschwörungs-Story beim genreaffinen Publikum eher ein müdes Gähnen hervorrufen, punktet SNIPER: ASSASSIN'S END vor allem mit seinen wenigen, dafür handwerklich soliden Actionszenen. Das perfide wie fintenreiche Scharfschützenduell zwischen Familie Beckett und „Lady Death“ mit einem anschließenden blutigen, schnell geschnittenen Fight im dichten Wald ist ein hochspannendes Action-Highlight. Hier beweist der ehemalige Comiczeichner Kaare Andrews, der auf dem Regiestuhl gewechselt ist, sein Gespür für eine dichte Atmosphäre. Also warum kein neunter Teil, der in einem Cliffhanger während des Abspanns bereits angedeutet wird? Die Blu-Ray von SNIPER: ASSASSIN'S END ist übrigens arg puristisch geraten: Keinerlei Extras sind auf der Scheibe zu finden.
LUTZ GRANERT
Titel: SNIPER: ASSASSIN'S END
Label: Sony Pictures Entertainment
Land/Jahr: USA 2020
FSK & Laufzeit: ab 16, ca. 95 Min.
Verkaufsstart: 17. Dezember
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