Skip to main content

Der Killer in mir

Der Killer in mir

Wie es Söhnen berühmter Eltern gelingt, an deren Schauspieler-Image anzuknüpfen, macht DER KILLER IN MIR deutlich. Der ebenso sensible wie einfühlsame Protagonist Luke wird gespielt von Miles Robbins, Sohn der beiden bildungsbürgerlichen Oscarpreisträger Tim Robbins und Susan Sarandon. Als Antagonist Daniel wurde Patrick Schwarzenegger besetzt, ebenso wie sein berühmter Papa Arnold eher der Mann fürs Grobe. Daniel ist von Kindesbeinen an Lukes alter ego, die wagemutigere Draufgänger-Persönlichkeit seiner selbst, die optisch – etwa mit zu großer Sonnenbrille und gelber Vintage-Lederjacke – an Tyler Durden erinnert.

Der Originaltitel des Films („Daniel Isn't Real“) offenbart allerdings schon, dass DER KILLER IN MIR nicht einfach nur inklusive der Pointe „Fight Club“ (1999) aufwärmen möchte. Regisseur und Co-Autor Adam Egypt Mortimer referiert zwar in einigen Szenen und Dialogen auf David Finchers Meisterwerk, geht aber letztlich eigene Wege. Er legt seinen Psychothriller als verschlungene Coming-Of-Age-Geschichte an, die erst nach Lukes Begegnung mit einer Frau, der expressiven Malerin Cassie (Sasha Lane), deutlich an Fahrt gewinnt. Um bei ihr zu landen, schließt Luke Omas gotisches Puppenhaus wieder auf, in das er den impulsiven Daniel jahrelang eingesperrt hat. Daniel gewinnt zunehmend die Oberhand – und dreht den Spieß schließlich herum.

DER KILLER IN MIR bietet mit einigen surrealen Szenen und handgemachten Make-Up-Effekten im Stile des „Body-Horror“ von David Cronenberg (regelrecht aufgerissene Körper, groteske Masken) viele optische Schauwerte. Dafür weist der etwas zähe Plot einige einige Defizite auf. Wo „Fight Club“ sich noch die Mühe machte, die Schizophrenie seines Protagonisten glaubwürdig zu erklären, wird hier auf kruden Holzhammer-Hokuspokus und plumpe Psychologisierungen gesetzt. Das ist etwas schade, denn Schwarzenegger und Robbins liefern tatsächlich starke Performances ab.

LUTZ GRANERT

Titel: DER KILLER IN MIR
Label: Ascot Elite
Land/Jahr: USA 2019
FSK & Laufzeit: ab 16, ca. 96 Min.
Verkaufsstart: 20. November

Movies

  • Erstellt am .
  • Aufrufe: 1206