Yummy
YUMMY
Ein zierlicher Körper und dazu Brüste der Körpchengröße D – das würde viele Frauen neidisch machen. Doch Alison (Maaike Neuville) leidet unter ihrem prallen Dekolleté. Also bricht sie zusammen mit ihrem Weichei-Freund Michael (Bart Hollanders) und ihrer dem Jugendwahn verfallenen Mutter, die bei der Gelegenheit auch mal etwas Fett absaugen und sich straffen lassen möchte, für eine OP nach Osteuropa auf. Es dauert nicht lang und Michael kommt in den Katakomben dem Geheimnis der dubiosen Schönheitsklinik auf die Spur, durch deren Flure bald eine Horde Untoter blutlechzend nach Beute sucht....
Saftige Gore-Einlagen, Kunstblut en masse, zerrissene Körper und mit Ex.Medizinstudent Michael eine Hauptfigur, die bei all diesem unappetitlichen Gekröse wiederholt einen Schwall Kotze von sich gibt: Die Horrorkomödie YUMMY ist ein großer Spaß für hartgesottene Mägen von Genrefans. Wer interessiert sich da für die ohnehin simpel gehaltene Survival-Story? Die zum großen Teil via Crowdfunding finanzierte belgische Produktion punktet immer wieder mit vulgärem wie schwarzem Humor, bei der ein gebissener Pfleger mal eben einen Aktenvernichter als Amputationswerkzeug zweckentfremdet. Köstlich auch eine Szene, wenn eine blutjunge Schönheit ihre Unschuld an einem Fernsehstar verlieren möchte – dessen gutes, durch eine OP verlängertes Stück jedoch noch nicht ganz einsatzfähig ist...
Etwas schade indes, dass YUMMY trotz reichlich brachialer Blutfontänen und der stimmig-düsteren Atmosphäre das Gag-Potenzial seines Schönheitschirurgie-Settings nicht ganz ausreizt und durch das angestrengte Schielen auf US-Genrekollegen kaum Überraschungen bereit hält. Das kurzweilige Langfilmdebüt von Regisseur Lars Damoiseaux (der zusammen mit Drehbuchautorin Eveline Hagenbeck die erfolgreiche Netflix-Serie „Undercover“ schrieb) ist dennoch gelungen.
LUTZ GRANERT
Titel: YUMMY
Label: Busch Media Group
Land/Jahr: Belgien 2019
FSK & Laufzeit: ab 18, ca. 89 Min.
Kinostart: 23. Juli
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