Holy Spirit
Holy Spirit
Dass Jesus aus Niederbayern stammen soll, überrascht schon gewaltig. So ungewöhnlich diese ziemlich steile, natürlich nicht ganz humorfreie These ist, so ungewöhnlich ist der ganze Film. HOLY SPIRIT ist zugleich ein überdrehter Angriff auf die Lachmuskeln, beißende Gesellschaftskritik und Serienkiller-Thriller. Klingt verrückt? Aber sicher!
Den Münchner Werbeagentur-Chef Harry Sandmann (Michael Foerster) plagen gerade Sorgen bei der Vermarktung eines Whiskeys, als er ein antikes Möbelstück bei einem Schreiner abholt. Da kommt ihm beim Anblick vom Schreinersohn Gustl Wanninger (Tom Schuster), der Jesus gleicht, eine Idee: Gottes Sohn trinkt und wirbt für Whisky. Auch der Name des Getränks nimmt Gestalt an: „Holy Spirit“. Gustl wird durch einen TV-Spot zum Star und auch Sandmanns Geliebte Babsi (Stefanie Mendoni) interessiert sich für den vermeintlichen Jesus. Das mündet in einer heißen Nacht, die allerdings tragisch endet: Babsi wird blutüberströmt mit 42 Messerstichen tot aufgefunden und kurze Zeit später tauchen weitere Leichen auf. Ist Gustl der Täter?
HOLY SPIRIT wurde durch Crowdfunding, Spenden und privaten Geldern des Regisseurs, Drehbuchautors und Schnittmeisters Mike Baran finanziert und bietet einen Genremix zwischen Heimatfilm, Krimi, Polit- und Gesellschaftssatire. Gerade durch witzige Drehbucheinfälle, einen tollen Soundtrack und innovativen Schnitt, der unter anderem Videoclip-Ästhetik bietet, hat der Film das Zeug, zum Independent-Hit zu werden. Der Film wurde von Mama's Secrets Filmproduktion produziert und ist eine Untersektion des gemeinnützigen Vereins Don't Tell Mama aus München. Dessen Mentor ist Ottfried Fischer. Er erhielt in dem Satire-Thriller auch einen Gastauftritt als Buddha (!). HOLY SPIRIT ist ein Kleinod, welches jedem neugierigen Kinogänger pünktlich zum Fest wärmstens ans Herz gelegt sei.
MARCUS CISLAK
Titel: HOLY SPIRIT
Land/Jahr: Deutschland 2018
Label: Filmperlen
FSK & Laufzeit: ab 18, ca. 97 Min.
Kinostart: 19. Dezember
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