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Pay Day

Pay Day

Ein schlagkräftiges Duo

Jesse V. Johnson war jahrelang Stuntkoordinator, bevor er auch auf dem Regiestuhl Platz nahm. Scott Adkins hat schon seit seinem 19. Geburtstag den schwarzen Gürtel im Taekwondo inne und beherrscht zudem Kickboxen, Karate, Thaiboxen und Capoeira. Zusammen sorgten die beiden Briten schon für ein Ausrufezeichen bei Action-Fans: Nach „Savage Dog“ beeindruckte der düstere und brachiale Direct-to-DVD-Actioner „Accident Man“ jüngst mit detailierten Kampf-Choreografien und zynischem Witz. In ihrer dritten Zusammenarbeit PAY DAY, jüngst bei Black Hill Pictures erschienen, gehen es Johnson und Adkins nun etwas lässiger, aber weiterhin schlagkräftig an.  

French (Scott Adkins) ist finanziell abgebrannt: Seine traditionelle Karateschule wirft kaum Geld ab, mit der Miete seiner Wohnung ist er drei Monate im Rückstand. Er nimmt einen neuen Job an und zieht zusammen mit dem Alkoholiker Sue (Louis Mandylor) als Geldeintreiber los. Als die beiden für den Geschäftsmann Barbosa (Tony Todd) einen Mann namens Conor Mulligan finden und eine Lektion erteilen sollen, kommen ihnen Zweifel an dem Auftrag…

PAY DAY ist vor allem deshalb unterhaltsam, weil er weniger Thriller als witziges buddy movie ist. Während French als „Mann fürs Grobe“ in den dieses Mal leider eher simpel gehaltenen Prügelei-Choreografien austeilen darf, hat der gerissene Sue zeitgleich schon mal Sex mit einer Informantin. Bei den zahlreichen Autofahrten von Auftrag zu Auftrag entstehen dabei immer wieder absurde Dialoge, die in ihren besten Momenten an die des Killerduos Vincent Vega und Jules Winnfield in „Pulp Fiction“ erinnern und das sichtbar geringe Budget geschickt übertünchen. Umso befremdlicher wirken die wiederkehrenden kurzen Filmschnipsel von Rindern, die zur Schlachtung geführt werden – eine im Stile sowjetischer Formalisten rund um Sergej Eisenstein kühn in den Film montierte Metapher für Frenchs und Sues Weg auf die Schlachtbank, die jedoch nicht so richtig funktionieren will.

Die Ausstattung der DVD kann überzeugen: Alle Tracks des treibenden, rockigen Soundtracks sind einzeln anwählbar, eine der beiden Deleted Scenes ist für einen weiteren Lacher gut. PAY DAY ist ein kurzweiliger Direct-to-DVD-Actioner, der Lust macht auf die nächste Johnson/Adkins-Kollaboration: „Triple Threat“ heißt sie – und ist bereits abgedreht.

LUTZ GRANERT

Titel: PAY DAY
Label: Black Hill Pictures
Land/Jahr: USA 2018
FSK & Laufzeit: ab 16, ca. 92 Min.
Verkaufsstart: veröffentlicht

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