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Das Böse II

DAS BÖSE ii

Phantastisches Heimkino-Erlebnis

Die Filme der Horror-Reihe „Phantasm – Das Böse“ sind inzwischen rehabilitiert und wurden vom Index gestrichen. Nach Teil 1 und Teil 5 liegt nun auch DAS BÖSE II im Verleih von Black Hill Pictures in einer hervorragenden Mediabook-Veröffentlichung vor – mit einem kleinen Schönheitsfehler.


Lange Zeit fristete der Horror-Klassiker „Das Böse“ (1979) wie viele seiner Genre-Kollegen ein Schattendasein auf dem Index, 1991 wurde er gar beschlagnahmt. Im Zuge der Listenstreichung durch die Bundesprüfstelle jugendgefährdender Medien (BPjM) im Juni 2017 ist er nun endlich ungeschnitten und neu geprüft mit einer FSK ab 16 Jahren erhältlich – und der Verleih Black Hill Pictures spendierte ihm vor Kurzem ein schickes Mediabook.

Wirkte der erste Teil jedoch wie eine lose Aneinanderreihung nebeneinander stehender Szenen, deren Bezug aufeinander sich nur mühsam erschließt, wirkt die Fortsetzung ungleich reifer. Regisseur und Drehbuchautor Don Coscarelli („Bubba Ho-Tep“, 2002) stand für DAS BÖSE II, seiner ersten Zusammenarbeit mit einem Major-Studio, mit ca. 3 Mio. US-Dollar nun etwa das Zehnfache des Budgets vom Original zur Verfügung – und das sieht man seinem effektreichem Film an. Der frisch aus der Psychiatrie entlassene Mike (in allen anderen Teilen von A. Michael Baldwin gespielt; hier jedoch von James Le Gros) und sein Freund Reggie (Reggie Bannister) heften sich sieben Jahren nach den Geschehnissen des ersten Teils an die Fernsen des Tall Man, der quer durch die USA zieht, Tote aus ihren Gräbern befreit, in Zwergensklaven verwandelt und dabei eine Schneise der Verwüstung hinterlässt. Daraus entsteht eine ebenso unkonventionelle wie gelungene Genre-Mischung aus Road Movie in pittoresken Landschaftsaufnahmen und actionreichem Horrorthriller mit beeindruckender Pyrotechnik. Zahlreiche Gore-Effekte unter anderem mit den bekannten „Spheres“, die sich bevorzugt in Körperteile bohren, und ein beachtlicher Spannungsbogen sorgen dabei für ebenso kultige wie hochklassige Genre-Kost.

Hochklassig ist auch die Mediabook-Veröffentlichung von DAS BÖSE II. Der Film liegt im Verleih von Black Hill Pictures hierzulande nicht nur erstmalig auf Blu-ray vor, sondern lässt zum Glück auch all jene technischen Schwächen der bisherigen Heimkino-Veröffentlichungen wie etwa der von ASTRO und Media Circle vermissen. Das berüchtigte Rauschen auf der deutschen Tonspur ist verschwunden, das ursprüngliche Bildformat (1.85:1) ist korrekt dargestellt und jene Farben strotzen bei dem plastischen Bild vor Intensität, die bei einigen anderen Veröffentlichungen beinahe komplett herausgewaschen waren. Bei einem 24-seitigen Booklet mit einem Essay zum Film von Christoph Huber, der Don Coscarellis Karriere und die Drehumstände mit zahlreichen Einflussnahmen von Universal nachzeichnet, einem (leider nicht untertiteltem) Audiokommentar mit Don Coscarelli, „Tall Man“ Angus Scrimm und Reggie Bannister sowie zahlreichen Deleted Scenes verzeiht man auch einen Klappentext auf der Rückseite des Mediabooks, der vor Fehlern bei Kommasetzung und Rechtschreibung nur so strotzt.

Fans der Reihe können sich übrigens auf den 14. Dezember freuen. Dann erscheint auch „Das Böse III“ in einer ähnlich umfangreich ausgestatteten Mediabook-Edition im Heimkino.

LUTZ GRANERT

Titel: PHANTASM II – DAS BÖSE II
Land/Jahr: USA 1988
Label: Black Hill Pictures
FSK & Laufzeit: ab 18, ca. 97 Min. (BD) / ca. 93 Min. (DVD)
Verkaufsstart: veröffentlicht

 

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