Skip to main content

Cyborg X

Cyborg X

Killermaschinen im Blutrausch

 

Die Maschinen haben die Kontrolle übernommen und die Menschheit beinahe ausgelöscht. Nur eine kleine Gruppe Überlebender leistet noch Widerstand. Das blutige Endzeit-Actionspektakel CYBORG X, stark besetzt mit Danny Trejo und Eve Mauro, bietet blutig-kurzweilige Unterhaltung – jetzt im Verleih von EuroVideo auf DVD, Blu-ray und VoD.

Mit dem Unabhängigkeitstag begann die Misere. Am 4. Juli 2017 hat die IT-Technologiefirma X-Corp die Software für eine revolutionäre Cyborg-Technologie entwickelt – und verlor durch einen Computer-Virus nur wenige Momente später vollständig die Kontrolle über das Betriebssystem. Die Maschinen haben die Macht übernommen. Binnen kürzester Zeit wird der größte Teil der Menschheit von mit Waffen bestückten Cyborgs und Kampfdrohnen nahezu ausgerottet.
Ein Jahr später kämpft eine kleine Gruppe Militärs um Colonel Shaw (Adam Johnson) immer noch gegen die scheinbar übermächtigen Maschinen. Eines Tages retten sie unverhofft X-Corp-Gründer Jack Kilmore vor seinen eigenen „Schöpfungen“. Zusammen mit ihm und seinem technischen Know-how ersinnen sie einen Plan, wie sie die Kommandozentrale der Maschinen aufspüren und sie ein für alle Mal abschalten...

Regisseur und Drehbuchautor Kevin King ist ein Cineast, das merkt man CYBORG X an. Er ließ sich nicht nur in Sachen Plot von den Filmen der „Terminator“-Reihe inspirieren, sondern erweist sogar den einprägsamsten Schlüsselszenen augenzwinkernd seine Ehrerbietung. Eine Traumsequenz auf dem Spielplatz ist hier ebenso zu finden wie ein mit menschlichen Schädeln übersätes Schlachtfeld oder die Autofahrt in eine ungewisse Zukunft. Dabei fügt Kevin King seiner äußerst unterhaltsamen Endzeit-Action jedoch auch eigene Ingredienzien hinzu: Die Cyborgs wirken mit freiem Oberkörper und ihren Gesichtsmasken wie eine postapokalyptische Version von „Batman“-Bösewicht Bane und tragen anstatt Händen Prothesen mit Aufsätzen von Maschinenpistolen, langen Messern oder Kettensägen.

Konsequenterweise reizt CYBORG X dann auch die Grenzen der Brutalität und des Blutgehalts genüsslich aus: Schon nach zehn Minuten Filmlaufzeit konnte sich das fünfköpfige Make-Up-Department mit einem zur Hälfte weg geschossenem Kopf in Nahaufnahme das erste von vielen weiteren Malen ordentlich austoben. In CYBORG X wird bei den zahlreichen blutigen Shoot-Outs ebenso wie einigen deftigen Gore-Einlagen nicht gekleckert, sondern ordentlich geklotzt. Deswegen ziert der Schriftzug „Uncut Version“ die Hülle von DVD und Blu-ray nicht unberechtigt.

Doch nicht nur bei den gelungenen Make Up- und Special-Effekten kann sich die Independent-Produktion mit einem Budget von gerade einmal einer Million US-Dollar durchaus sehen lassen. Es gelingt Kevin King und seinem Kameramann Stelios Xanthos vorzüglich, eine staubige und unwirtliche postapokalyptische Atmosphäre einzufangen, die sich vor den großen Hollywood-Vorbildern nicht verstecken muss. Gerade die Sets der heruntergekommenen Kommandozentrale der Maschinen und des Militärlagers wirken stimmig ausgestattet, und der Plot hält dann noch eine überraschende Wendung bereit, die CYBORG X sogar eine gesellschaftskritische Note verleiht. Dabei punktet der Film neben seiner kompromisslosen Härte vor allem durch sein atemloses Tempo. CYBORG X ist eine getriebene Hetzjagd, eine Tour de Force ins Reich der Maschinen, bei der stets eine beklemmende Stimmung mitschwingt – denn: Die Bedrohung lauert immer und überall. Das soll die Truppe buchstäblich am eigenen Leib erfahren.
Während Rocky Myers („Sternenkrieger“, 2014) in Sachen Physis bei den Actionszenen durchaus mit Scott Adkins vergleichbar ist und eine solide Vorstellung gibt, sorgt die kurvenreichen Angie Papanikolas (War Pigs) und Eve Mauro („Schattenkrieger – The Shadow Cabal“, 2013) in knapper Bekleidung und mit Panzerfaust auf der Schulter für eine ordentliche Portion weiblichen Sex-Appeal. Ein großer Name verhilft dem Low-Budget-Actioner schließlich endgültig zu Kult-Potenzial: Danny Trejo („Machete“, 2006). Seine Figur mit bezeichnendem Rollennamen Captain Machine Gun (!) wird eingeführt, indem sie mit großem Kaliber lästige Krähen vom Himmel ballert. Trotz weniger Dialogzeilen hat ihm Kevin King – mit dem er bereits bei „Zombie Hunter“ zusammenarbeitete – schon einmal martialische Sätze wie „Wenn wir sterben, sterben wir gemeinsam. Blut für Leben!“ in den Mund gelegt. Epischer Trash in Vollendung ist jene Szene, als der Haudegen ganz im Arnie-Stil bevorzugt mit einer alles niedermähenden Mini-Gun den garstigen Killern aus Stahl nach ihrem künstlichen Leben trachtet.

Fazit: CYBORG X holt mit viel Liebe zum blutigen Detail, vielen blutigen Effekten und einer engagierten Regie alles aus dem geringen Budget heraus. Gerade der phänomenale Auftritt von Danny Trejo, der damit sein Image als alter Action-Haudegen mit Waffenfetisch zementiert, macht CYBORG X zu einer ultrakurzweiligen Trash-Granate mit hohem Kult-Potenzial.


LUTZ GRANERT

Titel: CYBORG X
Label: EuroVideo
Land/Jahr: USA 2016
FSK & Laufzeit: ab 18, ca. 86 Min.
Verkaufsstart: 20. April

 

Movies

  • Erstellt am .
  • Aufrufe: 2308