Zeitgeschichte mit Krimispannung

Ein DDR-Hörspielklassiker von 1963 verknüpft Krimispannung mit Zeitgeschichte – rund um Mord, Geheimnisse und den Mythos vom Nazischatz im Toplitzsee.

Österreich, einige Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs: Am Ufer des Toplitzsees wird die Leiche eines Mannes gefunden. Da es sich um einen Briten handelt, schickt Scotland Yard einen Beamten, der verdeckt ermittelt. Bald stellt sich heraus, dass es in der Gegend bereits mehrere mysteriöse Todesfälle gegeben hat und dass sich in einem Hotel in der Nähe des Tatorts immer wieder verdächtige Gestalten blicken lassen. Haben die Geschehnisse etwas mit dem legendären Nazischatz zu tun, der am Grund des Sees liegen soll?

Das Label Pidax, von jeher spezialisiert auf die Veröffentlichung von Film- und Hörspielklassikern, hat einen weiteren Schatz aus den Rundfunkarchiven geborgen. Veröffentlicht wird die 76 Minuten lange Produktion auf einer CD im MP3-Format.

Das vom Rundfunk der DDR produzierte Stück aus dem Jahr 1963 verbindet einen klassischen Krimiplot mit zeitgeschichtlich relevanten Elementen, hier etwa dem finsteren Treiben ehemaliger Nazigrößen. Der Schauplatz Hotel verleiht dem Ganzen etwas Kammerspielartiges. Der Hörer darf – wie bei Agatha Christie – miträtseln, wer der Mörder ist, während sich im Verlauf der Geschichte die Todesfälle häufen.

Fans klassischer Hörspielkrimis wie Paul Temple oder Dickie Dick Dickens können hier bedenkenlos zugreifen.

MARKUS STENGELIN