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“Valiant Hearts” wirkt unscheinbar. Ein 2D-Abenteuer, gehalten in einer Optik, die charmant an frankobelgische Comics erinnert. Nett anzuschauen, wenn auch vielleicht etwas unspektakulär. “Valiant Hearts” ist jedoch mehr, als es auf den ersten Blick zu sein scheint.

Ursprünglich 2014 erschienen, gedenkt Ubisoft mit diesem Werk den 100. Jahrestag des Ersten Weltkrieges. Und so beginnt die Geschichte im Jahre 1914, als mit der Ermordung des Erzherzogs Franz Ferdinand der Grundstein für den Großen Krieg gelegt wurde. Karl lebt mit seiner Frau Marie und seinem Sohn Victor friedlich in Frankreich - doch das Glück endet jäh, als er in sein deutsches Vaterland deportiert wird, Frau und Kind zurücklassen muss.

Im Kriegsdienst muss er zur Waffe greifen und gegen Menschen, die ihm wie Familie sind, um Leben und Tod kämpfen. Familie ist hierbei keineswegs im übertragenen Sinne gemeint: Emile, Karls Schwiegervater, zieht auf Frankreichs Seite in den Krieg. Alt, gebrechlich, aber noch zu gebrauchen für den Dienst an der Waffe. Er trifft auf Freddie, einen Amerikaner, der seine Flitterwochen im schönen Frankreich verbringt - doch bei einem Bombenangriff seine Liebe verliert. Verbittert und von Rache geleitet, tritt er der französischen Armee bei. Anne, eine belgische Tierärztin, sucht auf dem Kriegsfeld nach ihrem Vater, der angeblich in Kriegsgefangenschaft der Deutschen gelandet ist. Mit diesem Sammelsurium an Charakteren wird eine Geschichte gesponnen, die die zwischen Pathos und Demut feinfühlig und lehrreich einen Krieg beleuchtet, in dem es keine Gewinner gab. Dass es spielerisch nicht allzu viel zu bieten hat, spielt dabei eine untergeordnete Rolle. (JK)

Titel: VALIANT HEARTS

Publisher: Ubisoft

Platform: Nintendo Switch