Eine Reise durch malerische Heidelandschaften
Lutz Granert ist nicht nur Mitglied der Chefredaktion beim multimania, sondern auch ein begeisterter Wanderer. In einem Wanderführer hat er den historischen Freudenthalweg genauer unter die Lupe genommen. Im Interview gibt er uns einen Einblick in seine inspirierende Leidenschaft und erzählt uns, warum eine Tour dieses Weges ein absolutes Muss für Naturfreunde ist.
Wann und wie bist du zum Wandern gekommen?
Ich war immer mal wieder wandern – früher vor allem mit den Eltern. Bis vor wenigen Jahren war ich aber draußen meist mit dem Rad unterwegs. Als wirkliches Hobby entdeckt habe ich Wandern 2019, als meine Frau und ich auf den Stand des Conrad Stein Verlags auf der Leipziger Buchmesse aufmerksam geworden sind und dort gestöbert haben. Wir haben uns einen Wanderführer zu einer Alpenüberquerung von Tegernsee nach Sterzing gekauft und sind die Tour im nächsten Urlaub abgelaufen. Danach gingen wir dazu über, längere Touren zu Fuß zu laufen.
Was begeistert dich daran?
Goethe wird folgendes Zitat zugeschrieben: „Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen.“ Da ist was dran: Beim Wandern erlebt man Landschaften, Wälder, Wiesen oder Berge bewusster, spürt die Natur intensiver – und entdeckt mit geschärftem Blick Details wie etwa scheue Tiere, die sonst verborgen bleiben.
Du hast dich für dein erstes Buch für einen Wanderführer zum Freudenthalweg entschieden. Was macht ihn so besonders?
Entgegen dem touristisch stark beworbenen Heidschnuckenweg – mit einer zum Teil ähnlichen Routenführung – gibt es zum Freudenthalweg nur sehr wenig Material. Einen erhältlichen Wanderführer schon mal gar nicht. Das fand ich sehr schade für einen landschaftlich sehr abwechslungsreichen Fernwanderweg auf oft naturnahen Pfaden, der quasi „vor meiner Haustür“ beginnt.
Was ist dein persönliches Highlight entlang des Wegs?
Der ganzjährig blühende Heidegarten in Schneverdingen, an dem auch das Foto entstanden ist, und der Totengrund. Das ist ein malerisches Tal, mitten in der Kernzone der Lüneburger Heide. Darüber hinaus ist – verbunden mit einem kleinen Abstecher – der Grundlose See nahe Walsrode ein idyllisches Fleckchen und ideal zum Rasten.
Wie lange dauert es, den gesamten Freudenthalweg zu wandern und welche Schwierigkeiten können dabei auftreten?
Im Wanderführer habe ich acht Tagesetappen angegeben. Konditionsstarke schaffen es auch in einer Woche. Schwierigkeiten gibt es auf den flachen Touren kaum – allenfalls das „Finale“ bis zum Rathaus nach Verden zieht sich mit knapp 30 Kilometern etwas.
Der Weg ist ja nach den Brüdern August und Friedrich Freudenthal benannt. Welche Bedeutung haben sie für die Region?
August und Friedrich Freudenthal waren Heideschriftsteller und dokumentierten ihre zahlreichen Ausflüge in die Lüneburger Heide, wodurch sie als Tourismusregion bekannt wurde. Noch vor Hermann Löns, übrigens.
Das Gespräch führte FLORIAN TRITSCH
Titel: WANDERFÜHRER FREUDENTHALWEG: VON HAMBURG-HARBURG NACH VERDEN
Verlag: Conrad Stein Verlag
Autor: Lutz Granert
Seitenzahl: 160
Verkaufsstart: veröffentlicht