Das Buchdebüt der Hörspielreihe

Sherlock Holmes ist zurück – und diesmal nicht nur im Hörspiel, sondern endlich auch zwischen Buchdeckeln. Titania Medien wagt den Schritt von der Tonspur aufs Papier und trifft dabei genau den richtigen Ton: klassisch, spannend, atmosphärisch.

Sherlock Holmes im Bücherregal – das klingt zunächst nach Déjà-vu, schließlich ist die Zahl der Interpretationen kaum zu überblicken. Fast könnte man meinen, es gebe eine geheime Pflicht im deutschen Hörspiel- und Buchmarkt: mindestens einmal den Meisterdetektiv ins Programm zu nehmen. Auch Titania Medien konnte dieser Versuchung nicht widerstehen und legte 2011 mit SHERLOCK HOLMES – DIE GEHEIMEN FÄLLE DES MEISTERDETEKTIVS eine Hörspielreihe vor, die längst als Meilenstein in der Holmes-Historie gilt. Nun folgen die gedruckten Fassungen – und schon der Auftaktband beweist: Der Schritt hat sich gelohnt.

Im Schatten des Rippers führt ins London des Jahres 1888, hinein in Nebel, Gassen und Grauen. Jack the Ripper treibt sein Unwesen, und Conan Doyles Figuren treffen auf ein Szenario, das historisch verbrieft und zugleich literarisch neu aufgeladen ist. Die eigentliche Spannung liegt dabei weniger in der Frage, ob Holmes den Täter fasst, sondern in der persönlichen Verwicklung des Detektivs, die der Geschichte zusätzliche Tiefe verleiht.

Der erste Roman der neuen Reihe überzeugt durch Atmosphäre, Tempo und eine kluge Balance aus Krimilogik, Historie und Dramatik. Titania Medien beweist damit eindrucksvoll, dass sie nicht nur überragende Hörspiele produzieren, sondern auch im literarischen Feld erstklassig bestehen können.

FLORIAN TRITSCH