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Sie haben bereits Comics zu "Star Wars Rebels" und der übernatürlichen Detektiv-Reihe "Malcolm Max" gezeichnet. Was fasziniert Sie an phantastischen Genres am meisten?

Ich bin nicht nur auf phantastische Genres festgelegt, auch wenn ich eine gewisse Schwäche dafür habe und schon früh damit in Berührung gekommen bin. Schon in der Grundschule habe ich die ersten Bilder aus „Star Wars“ gesehen – und das blieb einfach hängen. Das „Schwermetall“-Magazin löste bei mir die Initialzündung aus, Comiczeichner werden zu wollen. Ich genieße ein Stück weit auch die Freiheit und eine gewisse Unbekümmertheit, die das Phantastische so mit sich bringt.

 

Das Szenario von DIE CHRONIKEN DES UNIVERSUMS stammt von dem Franzosen Richard Marazano. Wo haben Sie ihn kennengelernt?

Wir haben uns 2018 auf einem Comic-Festival in Polen kennengelernt und sofort einen Draht zueinander gehabt. Er ist ein lustiger Mensch und spricht sehr gut Englisch, sodass die Verständigung auch sehr gut geklappt hat. Wir haben am Stand von Scream Comics, die „Malcolm Max“ für Polen lizenziert haben, zusammen signiert und hatten eine gute Zeit.

 

Wie ging es dann weiter?

2019 brach mir etwas die Jahresplanung zusammen, weil die Heft-Reihe „Star Wars Rebels“ von einem monatlichen auf einen vierteljährlichen Turnus stark zurückgefahren wurde. Und so kam ich auf die Schnapsidee, Richard anzuschreiben, nach dem Motto: „Wollen wir nicht was zusammen machen? Ich habe Zeit.“ Zum großen Glück hat er zugesagt und mich gefragt, worauf ich Lust habe. Da habe ich ihm geantwortet, dass ich Lust auf Science-Fiction hätte à la „Star Trek“ mit einem Raumschiff und einer Crew, die ins Ungewisse fliegt. Er sagte: „Ich habe das vielleicht was in der Schublade. Gib mir ein paar Wochen, dann schicke ich dir ein paar Demo-Seiten – und dann probieren wir was.“ Und so war es dann auch: Ein paar Wochen später kam ein Skript für drei Seiten. Ich habe dann auch die Mood Boards gemacht und Entwürfe für Uniformen und Charaktere gezeichnet.

 

Wie verlief die Zusammenarbeit? Richard Marazano nimmt ja auch gern mal Bleistift und Farben in die Hand ...

Sehr unkompliziert. Richard arbeitet sehr viel nachts, und wir kommunizieren nahezu ausschließlich über den Facebook-Messenger und skypen hin und wieder mal, wenn sich Sachen ohne viel Tippen am besten im Gespräch klären lassen. Richard ist selbst auch ein hervorragender Zeichner.  Für Band eins von DIE CHRONIKEN DES UNIVERSUMS hat er die Storyboards selbst gezeichnet, und ich habe mich daran orientiert. Bei Band zwei ließ er mir mehr Freiraum, sodass ich hier Storyboards, Pencils und Inks beisteuere. Wir haben uns inzwischen aufeinander eingegroovt.

 

In dem Band fallen die regelrecht glühenden Lichtquellen auf, die Schattensetzung wirkt sehr natürlich. Warum haben Sie sich in dem Sci-Fi-Setting für diesen "realistischen Touch" entschieden?

Das Setting sollte schon etwas düsterer sein, nicht so leichtfüßig, bunt und niedlich werden. Die Stimmung sollte ein bisschen sein wie in „Alien“. Viele US-amerikanische Kollegen wiederum finden meinen Stil zu „cartoony“, weil sich dort ein eher realistischer Zeichenstil etabliert hat – und so sitze ich etwas zwischen den Stühlen mit meinem Stil. Aber das Realistische wollte ich für diese Geschichte eindeutig haben, das fand ich für diese Story sehr wichtig.   

 

Das Interview führte LUTZ GRANERT.

 

Das vollständige Interview findet ihr in Ausgabe 82.

 

Ihr könnt es bei Amazon, Hugendubel, Thalia und YUMPU erwerben.

 

Titel: DIE CHRONIKEN DES UNIVERSUMS: STERNENSTRUDEL (Band 1)
Autor/Zeichnungen: Richard Marazano, Ingo Römling
Verlag: Splitter
Erscheinungsform/Seitenzahl: Hardcover, 56 Seiten
Verkaufsstart: 1. März