Ein Ritter und Zauberer läuft durch eine Wüste. Eine durch diagonale Linien angezeigte, im Grunde aber eigenschaftslose Weite. „Prinz Gigahertz“ trägt seinen Namen aber nicht (nur), weil seine Welt zuweilen aussieht, als sei sie einem Adventure-Computerspiel aus den frühen Neunzigern entsprungen, wo digitale Stilisierung vorherrschte, sondern auch weil dieser Ritter und Zauberer nicht aus dieser Welt stammt, durch die er wandert.
Die Zauberei dieser Welt ist eben keine Magie, sondern es sind Toaster, Autos und so weiter, die durch ein Dimensionstor in diese mittelalterliche Welt gelangen. Die Zauberei des Ritters besteht also darin, dass er um ihre Funktionsweisen weiß. Verfolgt wird er von einem Dämon. So die erste Seite der Geschichte. Bei diesem Dämon handelt es sich aber um einen Roboter. Dieser ist Teil eines interdimensionalen Raubzugs, der diese Welt ausbeuten und schließlich zerstören möchte.
„Prinz Gigahertz“ funktioniert dabei wie eine Zwiebel, wobei Schale um Schale abgezogen wird, um zum Kern seiner Geschichte vorzudringen, wo alles offenbart wird. Von Moral und freiem Willen wird so erzählt, von einem technisch bestimmten Weltuntergang und von einer tragischen Liebesgeschichte.
Das Problem dieses Comics liegt dabei darin, dass er sich kaum für diese Problemlagen interessiert, dass er diese nicht vertieft, sondern nur als atmosphärische Tupfer verwendet und sich im Grunde nur seinen wenig überraschenden Wendungen verschreibt.
Robert Wagner
Titel: PRINZ GIGAHERTZ
Autor: Lukas Kummer
Verlag. Zwerchfall Verlag