Wenn der Spuk Realität wird

Mit GONJIAM: HAUNTED ASYLUM liefert Regisseur Jung Bum-shik eine meisterhaft inszenierte Reise ins Ungewisse, die sich als südkoreanischer Found-Footage-Horrorfilm in die Geschichtsbücher des Genres einreiht.  Der Film ist mittlerweile der dritterfolgreichste Horrorfilm in Südkorea.

Vor vielen Jahren soll der damalige Direktor der psychiatrischen Klinik in Gonjiam den Verstand verloren und alle Patienten ermordet haben. Heute steht das Gebäude verlassen da. Wie so oft bei solchen Orten ranken sich Legenden um das Anwesen – allen voran die Geschichte vom mörderischen Geist des Direktors, der dort noch immer umgeht. Natürlich muss das überprüft werden. Und wer könnte das besser übernehmen als eine Gruppe YouTuber?

Ha-joon und seine beiden Kollegen haben einen Plan: Sie verwandeln das verlassene Krankenhaus in eine gigantische Geisterbahn, engagieren drei nichtsahnende junge Frauen, die den Spuk für echt halten sollen, und sorgen so für ordentlich Klicks. Doch das clever inszenierte Schauspiel schlägt bald in echten Horror um.

Mit scharfer, nervöser Präzision fängt die Found-Footage-Kameraarbeit die klaustrophobische und beklemmende Atmosphäre des düsteren Krankenhauses ein. Besonders besticht die subtile Ironie der Ausgangssituation: Geplante Fake-Schrecken eskalieren zum tödlichen Ernst. Dabei bleibt der Film durchweg düster und zeigt eindrucksvoll, dass wahre Angst nicht inszeniert werden kann.

Der Cast um „Squid Game 2“-Darsteller Park Sung-hoon überzeugt mit intensiven Leistungen, allen voran Park Ji-hyun. Ihre Darstellung von Panik und Verzweiflung sorgt für echte Gänsehaut.

Die Disc bietet zahlreiche Extras, darunter eine Pressekonferenz mit Regisseur und Cast. Für Horrorliebhaber ist das limitierte Mediabook mit 16-seitigem Booklet ein besonderes Highlight – doch Vorsicht: Dieses Erlebnis bleibt lange im Gedächtnis haften.

Peter Elwe

GONJIAM – HAUNTED ASYLUM
Label: Busch Media Group
Land/Herstellungsjahr: Südkorea 2018
Laufzeit: ca. 94 Min.
FSK: ab 16
Verkaufsstart: veröffentlicht