Jäger allein im Wald

2025 ist beginnt mit einem Stummfilm-Paukenschlag: Jack ist am Ende. Seine Apfelplantage wird durch ein Feuer vernichtet, er findet sich mit einem Mal arbeits- und mittellos in der verschneiten Wildnis. Doch Jack reißt sich am Riemen und schickt sich an, der beste Felljäger des Landes zu werden. Seine Jagdbeute: Hunderte von Bibern. Lest hier warum Ihr Euch auf den Film freuen könnt.

Dieser komplett in Schwarz-Weiß gefilmte und absolut durchgeknallte Backwoods-Action-Spaß war, nicht zu Unrecht, ein kleiner Festivalhit. Tierfreunde dürfen aufatmen, denn während der Dreharbeiten kam ganz sicher kein Biber oder Hase zu Schaden. Regisseur Mike Cheslik steckt nämlich ganz einfach menschliche Darsteller in Tierkostüme. 

Inszeniert ist das Ganze im Stil klassischer Slapstickfilme der 1920er und 30er Jahre. Unser Held Jack stürzt sich dabei ähnlich waghalsig in sein Abenteuer, wie etwa der Stummfilmpionier Buster Keaton der, wie man in einschlägiger Literatur lesen kann, während Dreharbeiten ein paar Mal nur knapp dem Tod entronnen sein soll.

Wer die Möglichkeit besitzt, sollte sich den Film unbedingt einmal in erhöhter Geschwindigkeit ansehen, was den atemlosen Eindruck klassischen Stummfilmhumors à la „Väter der Klamotte“ einmal mehr verstärkt. Es gibt herrlich komische und aberwitzige Szenen, Hauptdarsteller Ryland Brickson Cole Tews hat einen Schubkarren voll Oscars verdient.

Die Inszenierung ist ein Lehrstück über die wesentlichen Elemente guter Comedy. Im vorliegenden Fall sind das vor allem Überraschung und Repetition.  Und der Zuschauer leidet und lacht lustvoll mit, wenn Jack zum Beispiel immer wieder versucht, im unwirtlichen Winterwald ein Feuer zu entfachen. Oder wenn er wiederholt und unvermittelt von einem angriffslustigen Specht attackiert wird. 

HUNDREDS OF BEAVERS ist ein wirklich großer Spaß für Freunde absurder Komik. Stan Laurel, Oliver Hardy, Buster Keaton und die Mitglieder von Monty Python würden sicherlich ihren Hut ziehen.

MARKUS STENGELIN