Der Sommer ihres Lebens – IN SOMMER VOLLER LEIDENSCHAFT

Mit der emotionalen Coming-of-Age-Story EIN SOMMER VOLLER LEIDENSCHAFT gibt die US-Regisseurin Jac Cron ein eindrucksvolles Langfilmdebüt. Bei Meteor erscheint der sehenswerte Indie-Film jetzt fürs Heimkino auf DVD und als Stream.Der Sommer ihres Lebens – IN SOMMER VOLLER LEIDENSCHAFT

Die junge Annie freut sich auf den Sommer zwischen ihrem College-Abschluss und dem nun anstehenden „echten Leben“, das für sie einen lukrativen Job im weit entfernten Kalifornien bereithält. Es ist diese unbeschwerte Zeit der scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten, in der jedes Gespräch über die Zukunft auf wundersame Weise bedeutungsschwer wirkt; eine Zeit zwischen alten Bindungen und neuen Emotionen, der sich EIN SOMMER VOLLER LEIDENSCHAFT (Originaltitel: „Chestnut“) widmet. Doch wie soll es anders sein: Mit dem Ende dieses einzigartigen Sommers kommt die Zeit für eine Entscheidung.

Mit ihrem Langfilmdebüt beweist Regisseurin Jac Cron eindrucksvoll ihr Gespür für die ehrliche, authentische Darstellung menschlicher Emotionen. Zu dem erfrischend unprätentiösen Look ihres Films passen die unaufgeregten und nahbaren Figuren, die ihn bevölkern. Eine junge Darstellerriege, darunter Danny Ramirez (bekannt unter anderem aus „Top Gun: Maverick“), Rachel Keller und Natalia Dyer (bekannt aus „Stranger Things“), überzeugt mit authentischen Darbietungen von städtischen Twens an der Schwelle zu dem, was man wohl gemeinhin als Erwachsenenleben bezeichnet
.
Besonders Hauptdarstellerin Natalie Dyer ist eine absolute Offenbarung in ihrer Darstellung der schüchternen, reflektierten Annie. Mit ihrer emotionalen Unsicherheit, ihrem Hin- und Hergerissen-sein wirkt die College-Absolventin nahbar und sympathisch, sei es beim unbeholfen-nervösen Nippen an ihrem Drink, oder wie sie mit zerwuschelten Haaren morgens über den letzten Abend in den Bars und Clubs von Philadelphia nachdenkt – und darüber, was danach kommen soll.
 
Fazit: Eine emotionale Coming-of-Age-Story ohne Tränendrüse – beeindruckend und wunderbar menschlich gespielt. 

FRANK KALTOFEN