Skip to main content

ASSASSIN’S CREED: BROTHERHOOD OF VENICE

Wer befürchtete, im Jahre 2022 ohne ein neues "Assassin's Creed" auskommen zu müssen, da der neuste Videospielteil erst Anfang 2023 erscheinen wird, kann jetzt aufatmen. Mit ASSASSIN’S CREED: BROTHERHOOD OF VENICE erscheint  die Brettspieladaption des erfolgreichen Videospiels. Fans der Videospielreihe können nun also auch auf dem heimischen Wohnzimmertisch Missionen bestehen.

Wem der Name ASSASSIN’S CREED: BROTHERHOOD OF VENICE  bekannt vorkommt, täuscht sich nicht, denn die deutsche Umsetzung basiert auf dem im Jahre 2020 durch Kickstarter finanzierten Titel gleichen Namens. Die Designer Fabrice Lamidey und Thibaud de la Touanne waren als Videospielentwickler Teil der Ubisoft-Gamestudios, und so kann man sich sicher sein, dass der Spirit der Vorlage natürlich zu 100% in das Medium Brettspiel transportiert wurde.

Doch worum geht es denn eigentlich in diesem Spiel, welches auf Ubisofts Premium-Spielemarke basiert? ASSASSIN’S CREED: BROTHERHOOD OF VENICE ist ein voll kooperatives Spiel, welches über mehrere Kampagnen gespielt werden kann. Die Spieler übernehmen natürlich die Rollen von Assassinen, anders wäre es eigentlich auch nicht denkbar gewesen. Wer das Franchise kennt, weiß, dass dieses mittlerweile in den verschiedensten Zeitepochen spielte, und wie der Name des Spiels BROTHERHOOD OF VENICE vielleicht schon vermuten lässt, kehrt man mit dem Brettspiel zu den Ursprüngen der Serie zurück.

Es ist die Zeit der italienischen Renaissance, die Zeit, in der der wichtigste Assassine der Seriengeschichte, Ezio Auditore, allerlei Abenteuer bestehen musste. Im Spiel selbst übernehmen die Spieler allerdings nicht die Steuerung des berühmten Ezio, sondern über vier andere Assassinen, die sich ihre Killer-Sporen erst noch verdienen müssen. Doch keine Angst, auch Ezio ist in diesem Spiel nicht vergessen! Die Kampagne besteht aus 26 Missionen, die im Spiel "Erinnerungen" genannt werden und im Venedig des Jahres 1509 spielen. Warum Missionen "Erinnerungen" genannt werden, ist Kennern der Videospielvorlage natürlich bestens vertraut, Neulingen wollen wir hier natürlich nichts vorwegnehmen. Jeder der vier auswählbaren Assassine hat ganz individuelle Fähigkeiten und Stärken, was den Titel schön variabel macht.

Varianz ist allgemein ein Thema, denn durch den für die Reihe typischen und vor allem zentralen Umstand des Meuchelns ergeben sich auch spielerisch viele Möglichkeiten. Es ist natürlich von zentraler Bedeutung, wie die Spieler die Mission erledigen. Ob nun in typischer Assassinen-Manier heimlich aus den Schatten töten, oder doch offensiver? Alle diese Gedanken muss man für jede "Erinnerung" durchspielen, und es gibt nie nur den einen Weg, um eine Mission zu erledigen. Dieser Umstand erhöht die Varianz enorm, und es macht einfach gute Laune, wenn man auf verschiedenen Wegen zum Ziel kommt.

Doch nicht nur das Grundsetup der Figuren ist verschieden, im Verlauf des Spiels entwickeln sich alle Meuchelmörder weiter, indem man im Laufe der Kampagne für jede Figur weitere Fähigkeiten freischaltet. Je nach persönlicher Entwicklung der Skills können fortan die Taktiken noch weiter verfeinert werden – ob nun offen gekämpft oder aus dem Verborgenen getötet werden soll. Zusätzlich erweitern in Truhen gefundene Ausrüstungen ebenfalls die Spielmöglichkeiten, und so gibt es noch weitere Dinge, die an der Weiterentwicklung der Spielfiguren teilhaben.

Das Brettspiel bietet dabei diverse Aspekte, die man aus der Videospielvorlage kennt. Man merkt dem Spiel in jeder Minute an, dass die Macher des Brettspiels die DNA der Videospielserie verinnerlicht und so die Essenz perfekt aufs Brett gebracht haben. Von daher verwundert es auch nicht, dass man als Spieler auch schon mal auf Dächer und Türme klettert oder Verstecke nutzt, um Feinde zu umlaufen oder dann aus dem Schatten anzugreifen. Feinde können natürlich auch bestochen werden. Zusätzlich gibt es spezielle Mechaniken, um das Levellayout zu verändern. Nach jeder Mission oder eben "Erinnerung" kehrt man in sein Hauptquartier zurück. Das Hauptquartier ist dabei sogar aufrüstbar, und man kann die Zeit im HQ natürlich nutzen, um seine Wunden zu lecken und neue Ausrüstung herzustellen, um dann der nächsten Erinnerung gut gewappnet entgegentreten zu können. Spielmechanisch ist ASSASSIN’S CREED: BROTHERHOOD OF VENICE sogar mit einer leichten Legacy-Substanz angereichert, gibt es doch diverse Umschläge im Spiel, die erst nach erfolgreichem Bestehen der Aufgaben geöffnet werden dürfen und dann aufzeigen, wie es weitergeht. Spannend!

Spielmechanisch und thematisch ist ASSASSIN’S CREED: BROTHERHOOD OF VENICE also schon mal ein Volltreffer, wie sieht es denn aber mit den Materialien aus? Es gibt Spielfiguren für die Helden und gefühlt eine Tonne an optisch tollen Standees. Die Karten, Plättchen, Würfelchen etc. sind von hoher Qualität und lassen das Spielerherz schneller schlagen. Zudem bietet das Spiel auch ein gutes Inlay für die diversen Karten und Materialien sowie eine super gut geschriebene Anleitung. Diese nimmt den Spieler an die Hand, macht Vorschläge, auf welche Weisen man die Regel durcharbeiten kann, hat diverse leicht verständliche Beispiele an der Hand, um Texte auf Karten zu verstehen, und erklärt einzelne Mechaniken dadurch super.

Zusätzlich, und das ist einfach große Klasse, liegt dem Spiel ein Dized-Code bei. Dized ist eine Plattform, auf der professionelle Regelvideos zu finden sind, so auch für ASSASSIN’S CREED: BROTHERHOOD OF VENICE. Diese interaktiven Videos zeigen ebenfalls Schritt für Schritt, was wie geht, und hat den Vorteil, dass man auch individuelle Einstellungen machen kann, zum Beispiel wie viele Personen mitspielen. Zusätzlich ist es immer in kleine Abschnitte gegliedert, man hat also nicht eine fortlaufende Regel, die man ständig pausieren muss, sondern es ist ein interaktiver Erklärbär.

MALTE WEGE

Titel: ASSASSIN’S CREED: BROTHERHOOD OF VENICE
Designer: Fabrice Lamidey, Thibaud de la Touanne
Publisher: HeidelBär, Triton Noir
Verkaufsstart: veröffentlicht

ASSASSIN’S CREED, HeidelBär, Brettspiel