
Rückblick: das war die AnimagiC 2024
Es waren wieder drei Tage Ausnahmezustand für Fans japanischer Popkultur – die AnimagiC hat mal wieder gezeigt, dass sie weit mehr ist als nur eine Convention.
Was einst als kleines Nerd-Treffen begann, hat sich über die Jahre zur festen Institution gemausert: Die AnimagiC, mittlerweile im 23. Jahr, bringt alljährlich Anime-, Manga-, Cosplay- und Gaming-Fans zusammen – und das nicht nur aus Deutschland. Vom 2. bis 4. August wurde der Mannheimer Rosengarten erneut zum Epizentrum für Menschen, die ihre Leidenschaft für japanische Kultur mit anderen teilen wollen.
Während draußen das Wetter etwas unentschlossen war, tummelten sich drinnen tausende Besuchende zwischen bunten Ständen, Merchandise-Hotspots und Foto-Walls. Wer schon mal da war, kennt das Gefühl: ein bisschen wie Messe, ein bisschen wie Festival, vor allem aber wie Heimkommen. In fünf Sälen liefen exklusive Premiere und Q&As mit den Großen der Anime-Branche – darunter KSM, Kazé/Crunchyroll und Polyband. Fragen stellen, Stars treffen, Neues entdecken – auch bei den Labels merkt man, das ist hier keine Pflicht, sondern Spaß.
Einen Extra-Artikel zur Gaming-Area findet Ihr hier: Gaming-Hits auf der AnimagiC |
Zahlreiche Highlights
Zwischen den Ständen von Panini, Egmont und Co. stapelten sich limitierte Editionen, Vorabexemplare und rare Releases. Wer ein gutes Timing hatte, schnappte sich nicht nur exklusive Signaturen, sondern auch das ein oder andere Gespräch mit den Künstler*innen. Und natürlich gab’s auch für Disc-Sammler, Figuren-Fans und alle, die ohne Merch-Tüten nicht heimgehen können, reichlich Beute.
J-Pop? Klar. Größen wie ASCA, Miura Ayme und MindaRyn sorgten für Kreischmomente. Aber dann stand da plötzlich ein Blasorchester aus dem Westerwald auf der Bühne – der Musikverein Siershahn – und riss das Publikum mit Anime-Hymnen regelrecht mit. Was auf dem Papier komisch klingt, war live schlicht genial. Dazu sorgte „Taiko Heidelberg“ mit traditionellen japanischen Trommeln für Gänsehaut.
Ein echtes Highlight in diesem Jahr, eigentlich in jedem Jahr: die DICE ACTORS. Wer dachte, Pen & Paper sei ein Nischenhobby, hat die Panels verpasst. Dungeon Master Alexander Karnstedt brachte mit seiner Crew aus bekannten Synchronstimmen die Welt von „Dungeons & Dragons“ zum Leben – mit dabei u. a. Rieke Werner, Christian Zeiger, Patrick Baehr, Patrick Keller und Tim Schwarzmaier. Was dabei entstand, war weniger Vortrag, mehr Show – spontan, witzig, mitreißend.
Vorab haben wir ein Interview mit den Würfelhelden geführt: Die Stars der letzten AnimagiC kehren zurück – die DICE ACTORS im Interview |
Hunger? Die Food-Area wartet
Und wer sagt, dass man sich nicht durch Japan futtern kann, war wohl auch noch nie bei der AnimagiC. Denn zwischen Cosplay, Signierstunden und Panel-Hopping wartete etwas ganz anderes – der Duft nach frisch gebackenen Crêpes, der dich wie auf Schienen zu „SJ Crêpes“ in der Food-Arena zieht. Direkt aus Bielefeld angereist, haben sie bewiesen: Man braucht kein Flugticket nach Tokio, um echten Crêpe-Zauber zu erleben. Süß oder herzhaft, warm oder kalt, mit Matcha-Creme, Erdbeeren, Pocky-Sticks oder gar mit Käse und Kimchi – hier wird eingerollt, was glücklich macht. Die Crêpes waren weniger Snack, mehr Statement. Ein Stück Japan mit Biss.
Natürlich gab’s drumherum noch mehr für hungrige Mägen. Zwischen veganen Burgern, dampfenden Ramen und Bubble Tea mit Black Diamond Sorbet von „Label 7“ kamen Foodies voll auf ihre Kosten. Wer nicht auf Warmes stand, konnte sich mit Onigiri, japanischen Süßigkeiten oder Getränken eindecken – entweder direkt zum Verzehr oder zum Mitnehmen für den nächsten Anime-Abend.
Doch es gibt noch viel mehr Liebe, die durch den Magen geht, denn eine Ebene weiter unten wartete ein weiteres Highlight: das Maid Café. Es gibt Orte, an denen man für einen Moment vergisst, dass man sich in Deutschland befindet. Das Café auf der AnimagiC ist genau so ein Ort. Wer das Glück hatte, einen der begehrten Plätze zu ergattern, durfte sich auf eine Auszeit der besonderen Art freuen – irgendwo zwischen liebevoller Reinszenierung japanischer Popkultur und echter Gastfreundschaft.
Kulinarisch bot das „Maid Café“ solide, aber sorgfältig ausgewählte Klassiker: Sahnetorten, Cheesecake, kleine Matcha-Desserts, Eiskaffee und Limonaden mit bunten Perlen. Das Ganze zu moderaten Preisen, die in einer Convention-Umgebung fast schon überraschend günstig wirkten. Und obwohl der Andrang groß war, schaffte es das Team, freundlich und aufmerksam zu bleiben – kein gehetztes Personal, keine Hektik, sondern eine angenehm entschleunigte Atmosphäre.
Fazit
Keine Frage, AnimagiC 2024 war kein lautes Festival, sondern eine verdammt liebevoll zusammengestellte Begegnungsstätte. Zwischen Popkultur, Fantum und echtem Herzblut. Wer da war, weiß: Diese Szene lebt. Wer bislang nicht da war, sollt spätestens 2025 nach Mannheim fahren.
FLORIAN TRITSCH
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