
Paranormale Ermittler
Mit LOST IN TIME schuf Bastian Thielhorn eine spannende Urban-Fantasy-Reihe, die den paranormalen Ermittlern Jason Raven und Brian Jones folgt, die sich düsteren Kreaturen wie Dämonen, Hexen und Ghulen stellen. Ergänzend erweitern Sondereditionen die Schattenwelt und beleuchten die Hintergründe einzelner Charaktere. Bastian Thielhorn, der kreative Kopf hinter der Serie, spricht im Interview mit uns über seine Vision.
Was war der Auslöser, der dich dazu brachte, die Geschichten zu schreiben?
Ich habe von Kindesbeinen an schon immer Geschichten geschrieben. Hörspiele gehörten, seit ich denken kann, zu meinem Abendritual. Irgendwann kam der Wunsch auf, sich mal selbst an Hörspielen zu probieren. Zu dem Zeitpunkt hatte ich durch Songwriting und Gesangsaufnahmen Erfahrungen im Abmischen und Soundproduktion. So kam es dann, dass die Idee immer mehr Gestalt annahm. Eigentlich sollte LOST IN TIME nur ein einzelnes Projekt werden. Aber durch meine geschätzten Kollegen entwickelte sich das Projekt zu einer Reihe, die bis jetzt fortbesteht.
Was ist deiner Meinung nach das Besondere an LOST IN TIME?
Das Besondere sind die Charaktere. Da die Figuren aktiv von den Sprechern mitgestaltet werden und eigene Marotten entwickeln, wirken die Charaktere lebensechter. Das ganze Team geht sehr familiär miteinander um. Somit entwickelt sich das Projekt organisch und teilweise demokratisch. Durch die Miteinbindung der Sprecher, die somit ein bisschen mehr als „nur“ Sprecher sind, verleiht das dem Projekt eine Portion Extraliebe. An dieser Stelle möchte ich einige dankende Worte an die Sprecher verlieren. Ohne euch wäre LOST IN TIME nicht das, was es heute ist.
Neben der Hauptreihe gibt es ja auch die Sondereditionen, was kannst du uns darüber erzählen?
Die Hauptreihe, also die Hörspielfolgen, die als „Fälle“ gekennzeichnet sind, treiben die Hauptgeschichte voran. Um der Welt und den Charakteren mehr Tiefe zu verleihen, erzählen die optional hörbaren Sondereditionen von Ereignissen, die zwischen den Fällen passieren, oder geben Einblick in die Vergangenheit der Charaktere und Welten. Somit ist auch die Entstehung der Schattenwelt ein solches Ereignis und Hauptbestandteil der „Sonderedition 1: Der Anfang“.
Was es von Anfang an als Hörspiel-Projekt geplant?
Da ich niemals gedacht hätte, dass man auf Non-Budget-Basis ein Hörspiel entwickeln kann, war die erste Idee als eine Geschichte geplant, die wie in einem Hörbuch von ein oder mehreren Personen vorgelesen wird. Doch diese Idee wurde dann schnell verworfen, als sich so viele Leute bei der Suche nach Sprechern gemeldet haben. Dann kristallisierte sich langsam heraus, dass ein Hörspiel wider Erwarten im Bereich des Möglichen lag. So entwickelte sich das Hörbuch-ähnliche Projekt zu einem Hörspiel, worüber ich sehr froh und glücklich bin.
Welche Herausforderung war am größten, als du mit dem Projekt angefangen hast, besonders als es um die Umsetzung als non-kommerzielles Projekt ging?
Die größte Herausforderung war es, für die Figuren glaubhafte und passende Stimmen zu finden. Meistens habe ich beim Schreiben einer Figur direkt eine Vorstellung, wie diese klingen könnte oder welche Stimme zu dem Charakter passen würde. Manchmal passiert es auch genau andersrum. Ich höre eine Stimme und weiß sofort, dass diese Stimme zu einem bestimmten Charakter passen könnte. Da die Balance zu finden, den geschriebenen Charakteren auch hörbar Leben einzuhauchen, ist immer wieder spannend.
Wie hast du die ersten Sprecher*innen für das Hörspiel gefunden?
Es haben verschiedene Wege zu den ersten Sprechern geführt. Zum einen habe ich Sprecher über öffentliche Gruppen bei Facebook gefunden, zum anderen kannten sich manche Sprecher untereinander und haben Sprecherkollegen mit ins Projekt geholt.
Gleichzeitig zu den Hörspielen betreibt ihr auch einen Podcast dazu. Kannst du uns auch ein wenig dazu erzählen?
Die Idee zu dem Podcast kam während des letzten Jahres auf. Wir empfanden es als eine gute Möglichkeit, um über das Projekt und vor allem die Sprecher zu reden und diese unter anderem zu ihren Rollen und Werdegängen zu interviewen. Dadurch entsteht ein Austausch sowohl zwischen Autor und Sprecher*innen als auch zwischen dem Team und den Hörer*innen.
Was sind für dich die wichtigsten Faktoren, damit ein Projekt wie dieses über einen langen Zeitraum erfolgreich bleibt?
Am wichtigsten finde ich, dass die Geschichte interessant bleibt und sich die Figuren weiterentwickeln. Die Fälle und Ereignisse müssen spannend bleiben. Der Hörer muss sich in der Situation befinden, in der er wissen will, wie die Geschichte weitergeht. Dazu gehörten natürlich auch spannende Wendungen und Cliffhanger, die beim Hörer im besten Fall eine „Ich muss wissen wie es weitergeht“-Stimmung auslösen. Natürlich sollten auch regelmäßig neue Folgen produziert werden.
Das Interview führte FLORIAN TRITSCH

Autor: Bastian Thielhorn
Laufzeit: ca. 96 Min.
Label: Dragonsounds
Verkaufsstart: veröffentlicht