
Radu´s Gaming Corner: Elden Ring Nightreign- Eindrücke aus dem Beta Test
Ich hatte das Glück, am ELDEN RING NIGHTREIGN Beta-Test teilnehmen zu dürfen. Man könnte einen ganzen Roman darüberschreiben, aber damit ihr einen ersten Eindruck bekommt, fass ich mich kurz und gebe euch einen kleinen Einblick darauf, was euch in Nightreign erwartet. Vorhang auf für ein Koop Abenteuer in den Zwischenlanden!
Schon mal vorab: wer grundsätzlich Koop Spiele liebt und das Setting von Elden Ring ins Herz geschlossen hat, kann direkt aufhören zu lesen und sich Nightreign vorbestellen. Es erscheint am 30. Mai 2025 und bietet neben der digitalen Version auch eine Collector´s Edition an. Aber auch Solo Spieler werde hier schnell Spaß bekommen und vielleicht sogar für den Mehrspielermodus motiviert werden (das ist mir passiert).
Der Start
Zu Beginn der Beta-Test Phase wählt man zwischen vier Charakteren:
- Wylder: ein Ritter mit Schwert und Schild; Spezialattacke: zieht mit seinem Greifarm Gegner heran (Gruß an Sekiro)
- Wächter: der Raubvogel auf 2 Beinen ist stark gepanzert und mit einem mächtigen Schild ausgestattet. Sein Talent ist der Wirbelwind, mit dem er einen Sturm entfesselt.
- Gräfin: extrem schnell und wendig; kann einen Gegner spiegeln und Schaden verursachen
- Einsiedlerin: die Hexe im Spiel; schießt mit Zaubern umher und kann mit ihrem Seelenblutgesang Gegner mit Blutsegeln belegen
Man kann vor jeder Mission seinen Charakter wechseln. Spezielle Gegenstände, die man während der Mission eingesammelt hat, bleiben erhalten und können als Buffs von unterschiedlichen Charakteren eingesetzt werden. Beispiel: Blutungsschaden für Schwerter, Giftschaden für Dolche und vieles mehr. Zusätzlich gibt es einen Übungsplatz, bei der man eine Puppe wiederbeleben und seine Techniken ausprobieren kann. Man startet in der Tafelrunde, wo man seinen Charakter wählen und seine Ausrüstung mit den entsprechenden Buffs belegen kann. Nach einer schönen Zwischensequenz wird man mit seinen Mitspielern mittels Geistervogel in das Missionsgebiet getragen (eine sehr schöne Andeutung an den Vogel aus Dark Souls).
Die Neuerungen
Sämtliche Dark Souls Teile und Elden Ring haben eine besondere Gemeinsamkeit: man kann alles erreichen, was man sieht. Allerdings sind bei den Spielen lange Umwege, einige Stunden Spielzeit und ganz viele Horden von Gegnern im Weg. Das ist hier nur teilweise der Fall, denn Höhenschaden gibt es nicht mehr. Man kann also von hohen Felsklippen runterspringen und landet direkt im neuen Gebiet. Auch kann unsere Spielfigur klettern und sich an Felsen hochziehen; zwar nicht so intensiv wie bei Assassin´s Creed, aber das Feeling von Mordor- Shadow of War ist definitiv dabei. Auch kann man sich sehr schnell bewegen/rennen, ohne Ausdauer zu verbrauchen. Generell ist die Spielgeschwindigkeit recht hoch und dynamisch, wobei man immer noch sehr aufpassen muss, um nicht von kleineren Gegnern schnell erlegt zu werden. Sollte einen doch der Bildschrimtod ereilen, müssen die Koop Partner schnell eingreifen, ehe der Timer abgelaufen ist. Das passiert, indem man den Spieler am Boden angreift; je weniger Zeit, desto mehr Angriffe sind nötig, um den Spieler wiederzubeleben (mitten im Gefecht extrem heftig). Eine Kleinigkeit zum Looten: jeder kann alles einsetzen (soweit mein Ersteindruck). Meine Gräfin ist generell mit Dolchen unterwegs, konnte aber einen gefundenen Streitkolben und eine Armbrust ohne zusätzliche Fertigkeiten einsetzen. Ob das nur für den Test war oder grundsätzlich ist, ist noch unbekannt. Das Aufleveln ist simpel; einmal am Ort der Gnade und bestätigen, das war's. Keine aufwendigen Anpassungen notwendig oder möglich, denn es wird nach Klasse automatisch geskillt. Ab einem bestimmten Punkt bricht der blaue Nebel (Nebel der ein Königreich umschließt? Gruß an Demon´s Souls!) herein und enthüllt einen mächtigen Gegner. Atmosphärisch sehr schön umgesetzt und spielerisch eine Herausforderung.
Hier einmal die Neuerungen im Überblick:
- Orte der Gnade: ein Spieler schaltet frei, alle haben Zugriff
- Aufleveln: stirbt man, sind bereits erlangte Stufen weg
- Klettern ist möglich
- Es gibt keinen Fallschaden; man kann von großen Höhen runterspringen
- Sprinten verbraucht keine Ausdauer
- Tödlich getroffene Spieler, können gerettet werden
- Lootgegenstände von jedem einsetzbar

Gegnerdesign
Man trifft viele Bekannte wieder: Soldaten, brennende Scheusale, Flammenpriester und die magischen Riesenhände sind nur eine kleine Auswahl der Gegner. Bei den Bossen haben wir beispielsweise Drachenbaumwächter und das Riesennilpferd erledigt. Aber hier hat sich From Software etwas ganz Besonderes ausgedacht: altbekannte Gegner aus den Dark Souls Reihen wurden optisch aufgemotzt und ins Spiel integriert! Bereits im Trailer wurde der Namenlose König aus Dark Souls 3 enthüllt. Während des Beta-Tests gab es ein Wiedersehen mit dem Tausendfüßler aus dem ersten Dark Souls Teil; umgeben von der alten Musik, schießt dabei der Adrenalinpegel schon im Ansatz in die Höhe und wenn man dann noch im Kampf den Schwanz des Monsters abtrennt, und dieser als Miniboss in Form eines kleineren Tausendfüßlers angreift, ist das Souls-Feeling perfekt. Genau dieser Bosskampf war es, der mich als Souls Veteran davon überzeugt hat, sich dieses Spiel zu kaufen.
Fazit
Grundsätzlich bin ich kein Fan von Koop Spielen, aber Nightreign hat es mir sehr leicht gemacht, damit Spaß zu haben. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass es zwar im Elden Ring Universum spielt, bekannte Spielmechaniken hat und die Orte bekannt sind. Das Spielprinzip ist aber Monster töten, Aufleveln und weitermachen. Die Lore steht dabei komplett im Hintergrund und wird zugunsten eines schnellen und flüssigen Spielprinzips hintenangestellt. Das Auftauchen alter Dark Souls Bosse im neuen Grafikgewand und altem Soundtrack ist ein besonderer Leckerbissen, der gerade die Veteranen der Reihe schnell abholen wird. Wer sich stundenlang mit der Lore beschäftigt, gerne an den unterschiedlichen Charakterwerten und Möglichkeiten seiner Spielfigur rumschraubt oder Geheimnisse aufdeckt, könnte enttäuscht werden, denn davon ist hier nichts zu sehen. Aber besonders im Hinblick auf die Lore, könnte From Software zum Release noch einiges an Überraschungen bereithalten. Wer sich also schon immer mit Freunden oder unbekannten Spielern in die Zwischenlande stürzen und massenweise Gegner in epischen Kämpfen erlegen möchte, wird hier optimal bedient.